Was ist der unterschied zwischen ssd 860 850

Samsung hat mit der EVO 870 den Nachfolger für die beliebte 2.5 Zoll SATA SSD EVO 860 vorgestellt. Wir vergleichen die zwei Modelle der Bestseller-SSD des koreanischen Speichergiganten. So viel vorweg, eine schon sehr gute SSD ist noch besser geworden.

Was ist eine 2.5 Zoll SATA SSD?

SSD steht für Solid-State-Drive und dient in einem Computer als Speichermedium für Daten und Programme. Im Gegensatz zu klassischen Speicherlaufwerken (HDD) sind SSDs mechanikfrei und deutlich schneller. SSDs sind in verschiedenen Formfaktoren und für unterschiedliche Anschlüsse verfügbar. Die zwei gängigsten Formfaktoren für SSDs sind 2.5 Zoll und M.2. Bei den Anschlüssen dominieren SATA und NVMe. NVMe erlaubt dabei nochmals höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als der aktuelle SATA III Standard. Über den Daumen gepeilt kann man Stand heute sagen, dass die Mehrheit der NVMe SSDs im M.2 Formfaktor erhältlich ist und fast alle 2.5 Zoll SSDs per SATA III angeschlossen werden.

EVO 870 und EVO 860 – Unterschiede und Verbesserungen

Als ersten Unterschied machen wir bei der Samsung EVO 870 im Vergleich mit der Samsung EVO 860 einen neuen und verbesserten Speichercontroller aus, den MKX-Controller. Der Speichercontroller ist das «Gehirn» der SSD und steuert die Schreib- und Lesezugriffe. Damit ist der Speichercontroller ein zwar wenig beachtetes aber enorm wichtiges Bauteil einer SSD. Hier gibt es grosse Qualitätsunterschiede bei verschiedenen SSD-Marken und Modellen. Der MKX-Controller der EVO 870 spielt punkto Leistung und Qualität ganz vorne mit bei Controllern für SATA SSDs.

Als Speichertechnik kommt wie bei der Samsung EVO 860 TLC-NAND zum Einsatz. Der 3D-NAND der EVO 870 gehört allerdings schon zur sechsten Generation und soll gemäss Samsung mindestens 10% Mehrleistung gegenüber der EVO 860 bieten. Gleichzeitig steigt die Energieeffizienz, so dass die Leistungsaufnahme gegenüber der EVO 860 um 15% sinkt. Das heisst auf einer Speicherzelle sind jeweils 3-Bits vorhanden. Wer mehr über die unterschiedlichen Speicherarten bei SSDs erfahren will, dem legen wir den Blogpost Unterschiede bei SSDs ans Herz.

Das alles macht die Samsung EVO 870 zur schnellsten SATA SSD auf dem Markt. Eine in der Anwendungspraxis wichtige Verbesserung ist die deutlich verbesserte Dauerleistung. Das bedeutet einen deutlich späteren Leistungsabfall der SSD bei hoher Dauerlast. Ab der 1 TB grossen Version ist in Tests sogar gar kein Schreibleistungsabfall mehr messbar, auch wenn der SLC-Modus, Samsung nennt das «TurboWrite», nicht mehr aktiv ist.

Wie bei der Samsung EVO 860 sind auch beim Nachfolger EVO 870 fünf Speichergrössen verfügbar von 250 Gigabyte bis 4 Terabyte.

Update für den PrimeMini 5

Die Samsung EVO 870 kann also in allen Punkten überzeugen und bietet nochmals einige Verbesserungen gegenüber dem bereits sehr guten Vorgänger Samsung EVO 860. Deshalb hat Prime Computer bei den 2.5 Zoll SSDs für die PrimeMinis den Generationenwechsel auch vollzogen und auf die Samsung EVO 870 umgestellt. Alle PrimeMinis können neben der M.2 SSD mit einer zusätzlichen 2.5 Zoll SSD konfiguriert werden.

Für den M.2 SSD-Formfaktor hat Samsung noch keinen Nachfolger für die EVO 860 vorgestellt. Voraussichtlich wird die EVO 870 gar nie als M.2 SSD aufgelegt. Prime Computer Kunden haben die Möglichkeit den PrimeMini mit einer M.2 Samsung PRO 970 2-Bit NVMe SSD zu bestellen, die nochmals deutlich schneller ist als eine SATA EVO 870 SSD.

Fazit: Wer eine Samsung EVO 860 in seinem Computer verbaut hat, für den lohnt sich ein Austausch mit der in den allermeisten Fällen EVO 870 nicht. Allen Neukäufern empfehlen wir gleich die EVO 870 zu nehmen, selbst wenn der Preis zu Beginn etwas höher sein sollte im Vergleich mit der EVO 860.

Samsungs 850er Serie an SSDs gehörte zu den erfolgreichsten Modellen der vergangenen Jahre. Obwohl von Samsung nun in Kürze QLC-NAND erwartet wird, hat man sich dennoch dazu entschieden, mit der Samsung SSD 860 PRO und Samsung SSD 860 EVO Nachfolger der SATA III-Bestseller auf den Markt zu bringen.

Wobei Samsung in den letzten drei Jahren bei der SSD 850 Serie ohnehin schon nicht untätig war, sondern teilweise neuen 3D-VNAND und andere Neuerungen still und heimlich einfließen lies. Dennoch stellt die neue Samsung SSD 860 Serie eine deutliche Entwicklungsstufe dar.

Der Samsung SSD 860 Test im Video:

Videolink

Während man mit der Samsung SSD 960 PRO (zum Test) und der Samsung SSD 960 EVO (zum Test) seit Ende 2016 extrem schnelle SSDs bietet, welche auf das NVMe-Protokoll setzen, ist die 860er-Serie die Nachfolgerin der 850er-Serie und unterstützt lediglich die deutlich langsamere SATA III-Schnittstelle. Diese hatte bereits die SSD 850 PRO quasi komplett ausgenutzt, weshalb klar war, dass die Samsung SSD 860 PRO & EVO zumindest in Sachen Geschwindigkeit keinen riesigen Sprung im Vergleich zum Vorgänger bieten würde.

Die technischen Daten der Samsung SSD 860 PRO und SSD 860 EVO

  • Samsung SSD 860 PRO: 560MB/s (Read)/ 530MB/s (Write)
  • Samsung SSD 860 EVO: 550MB/s (Read)/ 520MB/s (Write)
  • 64 Layer 3DVNAND
  • Samsung MJX-Controller
  • Samsung SSD 860 PRO mit MLC-NAND
  • Samsung SSD 860 EVO mit TLC-NAND
  • 250/256 & 500/512GB Versionen mit 512 MB LPDDR4-Cache 
  • 1TB 860 EVO & PRO mit 1GB LPDDR4-Cache
  • 2TB 860 EVO & PRO mit jeweils 2GB LPDDR4-Cache
  • 4TB 860 EVO mit 4GB LPDDR4-Cache

Der große Unterschied zwischen der SSD 860 EVO und der SSD 860 PRO ist also der verwendete NAND-Speicher. Während die SSD 860 PRO auf langlebigeren und schnelleren MLC-NAND setzt, baut die SSD 860 EVO auf günstigeren TLC-NAND, welcher 3 Bit pro Zelle speichern kann.

Damit die Samsung SSD 860 EVO jedoch in Sachen Geschwindigkeit keine Nachteile durch den günstigeren TLC erleidet, behilft sich Samsung mit einem Trick. Dieser trägt den Namen „Samsung TurboWrite“ und ist nichts anderes, als ein emulierter SLC-NAND. Im Ergebnis wird ein Teil des 3-Bit-NAND künstlich auf die Fähigkeit beschränkt, nur 1 Bit zu speichern, wie es bei SLC-NAND der Fall ist. Dieser ist extrem schnell und eigentlich auch langlebig, bietet jedoch auch eine deutlich geringere Speicherdichte als TLC-NAND, weshalb Samsung nur einen Teil der SSD zu einem SLC-NAND beschneidet. Die Technik ist bei Samsung nicht neu, allerdings hat man die Größe des TurboWrite-Cache bei der SSD 860 EVO dynamisch gestaltet, wie man es sonst nur von der SSD 960 EVO kennt.

Bei mit 250GB kleinsten Version der SSD 860 EVO ist der TurboWrite Cache im Normalfall 3GB groß, kann jedoch von der SSD intelligent auf bis zu 12GB vergrößert werden. Im Fall der 500GB SSD 860 EVO kann von 4GB auf 22GB hochgeregelt werden, bei der 1TB und 2TB SSD 860 EVO kann von 6GB auf 42GB TurboWrite Cache hochgeregelt werden und die 4TB große SSD 860 EVO bietet von Haus aus 6GB TurboWrite, kann diesen aber auf 72GB erweitern. Kurz: je größer die SSD, desto mehr TurboWrite Cache kann genutzt werden – vorausgesetzt, dass überhaupt noch Platz auf der SSD unbelegt ist. Bei einem vollen Speichermedium kann kein TLC-NAND als SLC-Puffer genutzt werden. Der emulierte SLC-NAND wird dann in „Pausen“, in welchem die SSD keine großen Speichermengen schreiben muss, in den normalen TLC-NAND „entleert“. Schreibt man Datenmengen die größer als der TurboWrite Cache sind (in aller Regel ein sehr seltenes Szenario), wird direkt in den TLC-NAND geschrieben – mit deutlichen Geschwindigkeitseinbußen, rund 300MB/s sind dann noch realistisch. Für Nutzer die nicht gerade riesige 4k-Videos bearbeiten, dürfte der TurboWrite-Cache jedoch kaum auszureizen sein.

Der TurboWrite sorgt dafür, dass die SSD 860 EVO der SSD 860 PRO in Sachen Geschwindigkeit in Nichts nachsteht. Allerdings lässt sich der TLC-NAND anhand einer anderen Angabe erkennen: der Lebensdauer. Diese wird bei SSDs in TBW angegeben: Total Bytes Written. Einfach ausgedrückt kann sich der NAND-Speicher abnutzen, wenn er häufig neu beschrieben wird. In der Praxis wurde bei einem Test von Golem herausgefunden, dass schon frühere Modelle erst im Petabyte-TBW-Bereich ausfielen. Dennoch ist die garantierte Lebensdauer der Hersteller ein Fingerzeig auf die Haltbarkeit einer SSD, wenn auch die tatsächliche Lebensdauer deutlich, deutlich darüber liegen dürfte. Samsungs SSD 860 EVO mit TLC-NAND bietet dabei die halbe TBW-Lebensdauer ihres jeweiligen SSD 860 PRO-Pedants. Zudem gibt Samsung für die SSD 860 EVO nur eine dreijährige Garantie, während man der SSD 860 PRO fünf Jahre spendiert.

Die Samsung SSD 860 PRO mit 256GB hat eine garantierte Lebensdauer von 300TB TBW, während die SSD 860 EVO „nur“ 150TB TBW garantiert bekommt. Jedoch muss man hier bedenken, dass die SSD 850 PRO (!)  mit 256GB nur eben soviel bot. Um die Lebensdauer muss man sich also auch beim kleinsten Modell der SSD 860 EVO keine Sorgen machen. Bei größeren Modellen liegt die Lebensdauern dann ohnehin schnell nur noch in für die meisten Nutzer theoretisch erreichbaren Regionen: Die SSD 860 EVO mit 500GB soll mindestens 300 TBW überleben, die 1TB Version 600 TBW, 2TB kommen auf mindestens 1200 TBW, 4TB auf 2400 TBW. Das jeweilige SSD 860 PRO Gegenstück bietet dann nochmals die doppelten garantieren Lebensdauern. (256GB=300TBW; 512GB=600TBW; 1TB=1.200TBW; 2TB=2.400TBW; 4TB=4.800TBW)

Hochwertig verarbeitet und langlebig stellt sich die Frage, wie es in Sachen Leistungsfähigkeit bei den neuen Samsung SSD 860 Modellen aussieht. Bereits die SSD 850 PRO reizte die SATA III Schnittstelle fast zur Gänze aus. Bei der SSD 860 PRO und dank TurboWrite auch bei der SSD 860 EVO liegt man nun an der Grenze des mit der Schnittstelle Machbaren.

Samsung SSD 860 PRO mit Crytsal Disk Mark 6 x64

Samsung SSD 860 EVO mit Crytsal Disk Mark 6 x64

ATTI Disk auf der SSD 860 PRO

Erst hatte ich nicht wirklich Interesse an der neuen Samsung SSD 860 PRO und 860 EVO, aus einem einfachen Grund: SATA III ist bei neuen Systemen Geschichte, fast nur noch setzt man auf NVMe. Nach Geschwindigkeitsrekorden der SSD 960 PRO und SSD 960 EVO ist man fast ein wenig enttäuscht, wenn eine neue SSD von Samsung nicht direkt einen weiteren Rekord aufstellt. Vermutlich könnte die SSD 860-Serie auch Geschwindigkeiten deutlich über den getesteten erreichen, SATA III ist jedoch das Bottleneck. ABER: SATA-III ist auch noch immer eine weit verbreitete Schnittstelle. Wer einen PC aufrüsten möchte tut gut daran, die HDD gegen eine SSD auszutauschen und ohnehin sind SATA-III Medien in der Regel auch preisgünstiger als NVMe-Speichermedien. Wobei die UVPs der neuen SSDs dies nicht ganz darstellen:

Allerdings dürften die Preise sinken angesichts sinkender NAND-Preise. Die SSD 850 wird zudem voraussichtlich schnell vom Markt verschwinden und dann durch die SSD 860 ersetzt. Auch bei der SSD 860 EVO bietet Samsung zudem weitere Formfaktoren an:

Etwas mehr Speed, dafür deutlich länger im Fall der EVO-Version dank dynamischem TurboWrite-Cache und zudem eine deutlich verbesserte Langlebigkeit bei beiden Modellreihen. Samsung bringt mit der Samsung SSD 860 PRO und der Samsung SSD 860 EVO verbesserte Nachfolger ihrer erfolgreichsten SSDs. Empfehlenswerte Arbeitstiere mit SATA-III.

Videolink

Was ist Samsung SSD 860 EVO?

Der Nachfolger der weltweit extrem erfolgreichen 850-EVO- Serie* ist die Samsung SSD 860 EVO. Das neue Laufwerk wurde speziell für Notebooks und PCs konzipiert, basiert auf der neuesten V-NAND Speichertechnologie und einem auf die Verarbeitung spezieller Algorithmen optimierten Controller.

Was ist besser Samsung Evo oder Pro?

Ein großer Unterschied zwischen der Samsung SSD 860 PRO und der Samsung SSD 870 EVO findet sich bei dem verwendeten Flashspeichertyp. In der EVO SSD ist ein 3-Bit TLC NAND verbaut, der sich dank niedriger Produktionskosten bei der gleichzeitig hohen Zuverlässigkeit auf dem Markt längst durchgesetzt hat.

Was ist der Unterschied zwischen EVO und QVO?

Der Speicher benötigt weniger Strom, was bedeutet, dass er schneller aktiviert wird. Dadurch ist die 870 EVO manchmal bis zu 4-mal schneller als die 870 QVO, je nachdem, wie groß deine Dateien sind. Außerdem hält die 870 QVO länger.

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