Was ist der unterschied zwischen restwert und wiederbeschaffungswert

Von bussgeldkatalog.de, letzte Aktualisierung am: 18. September 2022

Kurz & knapp: Restwert eines Autos

Was ist der Restwert?

Der Restwert von einem Auto ist der Betrag, den dieses beim Verkauf noch einbringen würde. Nach einem Unfallkann der Restwert aufgrund einer Wertminderung deutlich sinken. Wie der Restwert ermittelt wird, erfahren Sie hier.

Welche Funktion hat der Restwert bei der Schadenregulierung?

Die gegnerische Haftpflichtversicherung zahlt bei der fiktiven Regulierung in der Regel die Differenz aus Wiederbeschaffungswert und Restwert. Anhand des Restwertes kann aber auch über einen möglichen Totalschaden entschieden werden: Liegt die Differenz zwischen Weiderbeschaffungs- und Restwert unterhalb der zu erwartenden Reparaturkosten, liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor.

Was ist der Wiederbeschaffungswert?

Der Wiederbeschaffungswert von einem Auto ist die Summe, die aufgebracht werden müsste, um ein gleichwertiges Fahrzeug (vor dem Unfall) zu kaufen.

Restwert nach einem Unfall: Was zahlt die Versicherung?

Inhalt dieses Ratgebers

  • Restwert nach einem Unfall: Was zahlt die Versicherung?
    • Wann liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor?
  • Restwert vom Auto berechnen
    • Restwert beim unechten Totalschaden

Der Restwert vom Auto muss von einem Sachverständigen berechnet werden.

Kommt es bei einem Verkehrsunfall zu einer Sachbeschädigung am Fahrzeug, muss diese durch die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers behoben werden. Laut Gesetz ist dies auch als Geldzahlung möglich. Insbesondere beim wirtschaftlichen Totalschaden ist die finanzielle Entschädigung üblich. Die Höhe dieser Summe ist hauptsächlich durch den Restwert vom Auto bestimmt. Die andere wichtige Größe bei der Berechnung der Entschädigungssumme ist der Wiederbeschaffungswert.

Der Restwert eines PKW beträgt die Summe, die ein Fahrzeug laut Gutachten noch einbringen kann. Mit dem Wert für die Wiederbeschaffung wird angegeben, wie viel Geld der Geschädigte aufwenden müsste, um ein gleichwertiges Kfz zu kaufen. Die Differenz aus Wiederbeschaffungswert und Restwert ist das, was die Versicherung an den Geschädigten überweist.

Wann liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor?

Ein Totalschaden liegt immer dann vor, wenn die Reparatur eines Fahrzeugs wirtschaftlich gesehen keinen Sinn ergeben würde. Ist also die Reparatur teurer als die Wiederanschaffung eines gleichwertigen Autos, liegt ein Totalschaden vor. Der Kfz-Restwert spielt also bei der Bewertung, ob ein Totalschaden vorliegt oder nicht, noch keine Rolle.

Ein Beispiel:

Sie hatten unverschuldet einen Autounfall. Die Reparaturkosten für Ihr Fahrzeug betragen 6.000 Euro. Der Wiederbeschaffungswert liegt gemäß Gutachten bei 5.000 Euro. Eine Reparatur ist also teurer als die Anschaffung eines vergleichbaren Fahrzeugs.

Beim Totalschaden ist der Restwert der Betrag, den Sie für das Unfallauto erhalten können.

Restwert vom Auto berechnen

Steht die Diagnose „Totalschaden“ fest, ist der Betrag aus der Restwertermittlung von Belang. Um vom Auto den Restwert und den Wert für die Wiederbeschaffung zu bestimmen, genügt es nicht, die Werte aus der „Schwacke-Liste“ einfach zu übernehmen.

Als Annährung bietet sie zwar eine gewisse Orientierung, geht aber nicht auf regionale Besonderheiten ein. Für eine Versicherung reichen diese Werte daher nicht aus.

Generell gilt, dass nach einem Unfall der Restwert vom Auto fachmännisch zu ermitteln ist. Ein Kfz-Sachverständiger muss den PKW-Restwert berechnen. Den Sachverständigen können Geschädigte aber selbst auswählen, er sollte aber die entsprechenden fachlichen Voraussetzungen erfüllen. Die Kosten für das Gutachten können entsprechend durch die gegnerische Haftpflicht übernommen werden.

Nachdem der Sachverständige für das Auto den Restwert ermitteln konnte, muss das Unfallfahrzeug entsprechend veräußert werden, damit keine weiteren Standkosten entstehen. Rechtlich ist der Geschädigte dazu verpflichtet, die Schadenssumme gering zu halten. Im Sachverständigengutachten wird auch der Wert für die Wiederbeschaffung ermittelt, der für die Entschädigungssumme ebenfalls von Belang ist.

Entschädigung beim Totalschaden: Restwert und Wiederbeschaffungswert

Die Entschädigungszahlung ist von den Versicherungen mit der Formel Wiederbeschaffungswert vom Auto minus Restwert zu berechnen.

Ein Beispiel:

Ihr Unfallwagen hat gemäß Gutachten einen Restwert von 1.000 Euro. Der Wiederbeschaffungswert liegt bei 5.000 Euro. Sie müssen den Unfallwagen veräußern und erhalten eine Entschädigung in Höhe von 4.000 Euro. Darüber hinaus können Sie aber noch weitere Kosten wie Mietwagenkosten oder Nutzungsausfallentschädigung durch die Versicherung begleichen lassen.

Sind die Reparaturkosten höher als der Wiederbeschaffungswert, bestimmt der Restwert die Höhe der Entschädigung.

Restwert beim unechten Totalschaden

Kommt es zu einem Verkehrsunfall mit einem Neuwagen, kann der Geschädigte den Neuwagenpreis als Schadensersatz einfordern. Er wird dabei aber nicht gemäß Wirtschaftlichkeit, sondern anhand der Zumutbarkeit abgerechnet. Als Neuwagen gilt ein Kfz, dass zum Zeitpunkt des Unfalls nicht mehr als 1.000 km gefahren ist und weniger als einen Monat erstzugelassen war.

Trotz erheblicher Beschädigung liegt noch kein wirtschaftlicher Totalschaden vor. Die Reparatur ist günstiger als der Betrag für die Wiederbeschaffung. Sie wäre technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll. Gleichzeitig bedeutet die Reparatur aber auch einen unzumutbaren Wertverlust, denn der Verkauf eines Unfallwagens ist deutlich schwieriger.

Es wird also fiktiv angenommen, es sei ein wirtschaftlicher Totalschaden vorhanden. Die Abrechnung basiert auf dem Neupreis des Autos (Neupreis minus Restwert).

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Warum wird der Restwert vom Wiederbeschaffungswert abgezogen?

Die Differenz aus Wiederbeschaffungswert abzüglich Restwert ergibt den Betrag, den die gegnerische Haftpflicht Ihnen erstattet. Wichtig dabei: Ihr Unfallwagen kann oft noch zu einem garantierten Restwert weiterverkauft werden. Bei Haftpflichtschäden kann nach der Reparatur auch ein Anspruch auf Wertminderung bestehen.

Wann zahlt die Versicherung den Wiederbeschaffungswert?

Der Wiederbeschaffungswert wird in der Kfz-Versicherung benötigt, wenn das eigene Fahrzeug bei einem Unfall beschädigt wurde. Er bezeichnet die Wiederbeschaffungskosten eines vergleichbaren anderen Fahrzeugs.

Kann man sich den Wiederbeschaffungswert auszahlen lassen?

Kommt der Gutachter zu dem Fazit, dass ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt, können Sie Ihren Unfallwagen verkaufen und sich die Differenz zum Wiederbeschaffungswert von der gegnerischen Versicherung auszahlen lassenwenn der andere der Unfallverursacher ist.

Wird der Restwert ausgezahlt?

Der Restwert ist ein Wert, der vor allem für Haftpflichtversicherungen relevant ist: Möchte ein Unfallgeschädigter den Schaden an seinem Fahrzeug nicht reparieren lassen, kann er ihn sich mittels fiktiver Abrechnung auszahlen lassen.

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