Was ist der unterschied zwischen alterszucker und diabetes typ 2

Solange Diabetes mellitus konsequent behandelt wird, können Komplikationen vermieden werden. Dazu gehört, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Dies ist jedoch bei älteren Menschen schwierig, weil sie kaum durch besondere Symptome auffällt.

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Diabetes mellitus – im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt – ist eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels, bei welcher der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist.

Die Erkrankung tritt in mehreren Formen auf, dabei sind Typ I und Typ II am weitesten verbreitet.

Ältere Menschen sind besonders häufig von Diabetes Typ II betroffen, der aus diesem Grund auch als Altersdiabetes bezeichnet wird.

Wohnen-im-Alter hat die wichtigsten Informationen zu der Erkrankung Diabetes und vor allem der Form der Altersdiabetes im Ratgeber zusammengestellt.

Definition: Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels mit einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie).

Allein in Deutschland sind etwa 8 Millionen Menschen betroffen, Tendenz steigend. Daher wird Diabetes auch als Volkskrankheit bezeichnet. Vor allem in den westlichen Industrienationen wird Diabetes aufgrund der ungesunden Ernährung und des zunehmenden Bewegungsmangels immer stärker zu einem Problem.

Die häufigsten Formen der Erkrankung sind Diabetes mellitus Typ I und Typ II. Daneben gibt es auch noch einen Typ III wie auch die sogenannte Schwangerschaftsdiabetes.

Mit dem Alter steigt auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken. So sind vor allem ältere Menschen von der Krankheit betroffen. Daher zählt Diabetes zu den typischen Alterskrankheiten.

Quelle: Prävalenz und zeitliche Entwicklung des bekannten Diabetes mellitus. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) (Stand 2016)


Formen von Diabetes

Diabetes kommt in verschiedenen Formen vor, die sich jeweils in Ursache, Ausprägung und Behandlung unterscheiden.

  • Typ I: Etwa 5% aller Diabetespatienten sind von Diabetes Typ I betroffen. Diese Form tritt meist schon im Kindes- oder Jugendalter auf und zeichnet sich durch einen Mangel an dem körpereigenem Hormon Insulin aus. Die Ursache liegt in einer Fehlfunktion des Immunsystems, bei der die für die Produktion des Insulins zuständigen Zellen in der Bauchspeicheldrüse des Diabetikers zerstört werden. Diese Form von Diabetes ist nicht heilbar.
  • Typ II: Diabetes Typ II ist die häufigste Form von Diabetes. Etwa 90% aller Diabetespatienten leiden unter dieser Form. Anders als Typ I ist Typ II keine Erkrankung des Immunsystems, sondern vor allem auf Lebensstil zurückzuführen. Da mehr als die Hälfte aller Betroffenen über 65 Jahre alt sind, wird diese Form umgangssprachlich auch als Altersdiabetes bezeichnet.
  • Typ III: Unter Diabetes Typ III fallen die Erkrankungen, die sich weder Typ I noch Typ II zuordnen lassen. Mögliche Ursachen können eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse (pankreopriver Diabetes), genetische Veränderungen, hormonelle Ursachen sowie Virusinfektionen sein.
  • Sonderfälle: Neben den Diabetes Typen I-III gibt es zudem die Sonderfälle der Schwangerschaftsdiabetes und der Kinder-Diabetes.

Ursachen und Risikofaktoren der Altersdiabetes

Die Ursache des Diabetes Typ II – auch Altersdiabetes genannt – liegt in einer sogenannten Insulinresistenz. Dabei wird das Insulin vom Körper zwar noch gebildet, allerdings reagieren die Körperzellen nicht mehr optimal darauf. So kommt es zu Beginn noch zu einer Überproduktion an Insulin, bis die Bauchspeicheldrüse erschöpft ist und die Insulinproduktion stark zurückgefahren wird.

Anders als Typ I ist Diabetes Typ II nicht auf eine körpereigene Reaktion zurückzuführen, sondern wird vor allem durch einen ungesunden Lebensstil verursacht.

So zählen zu den Risikofaktoren eine unausgewogene, fettige Ernährung, Übergewicht sowie ein Mangel an Bewegung. Dies alles führt zu einer Erhöhung des Glukosespiegels im Blut, wodurch die Entstehung von Diabetes Typ II gefördert wird.

TIPP

Ein gesunder Lebensstil kann einer Diabetes Erkrankung vorbeugen!

Aber auch mit dem Alter steigt Risiko zu erkranken, daher wird Diabetes Typ II auch als Alterszucker oder Altersdiabetes bezeichnet.

Weiterhin können auch familiäre Veranlagungen eine Rolle spielen. Ist ein naher Verwandter Diabetiker, steigt auch das Risiko für die Angehörigen zu erkranken.

Symptome von Diabetes Typ II

Diabetes Typ II weist eine Reihe verschiedener Symptome auf. Dazu zählen unter anderem:

  • Starker Harndrang durch übermäßig gebildeten Urin in Folge der Erkrankung
  • Erhöhter Durst
  • Häufige Infekte
  • Müdigkeit
  • Trockene Haut

Viele dieser Symptome sind zugleich auch typische Alterserscheinungen und werden daher oft nicht oder erst zu spät erkannt. Häufig bemerken Senioren die Altersdiabetes erst dann, wenn Folgeerkrankungen sich bemerkbar machen.

So erkennen Sie frühe Anzeichen für Diabetes

Diagnose

Die Diagnose Diabetes wird anhand eines Arztgespräches und verschiedener Untersuchungen gestellt.

Dazu gehört auch die Untersuchung des Blutzuckerwertes beispielsweise durch eine Messung des Nüchtern-Blutzuckers. Diese erfolgt nach mindestens 8 Stunden ohne Nahrung.

Eine weitere Untersuchungsvariante ist der Test des HbA1c-Wertes, auch Langzeitzucker genannt. Dieser erfolgt ebenfalls im nüchternen Zustand. Hierbei muss der betroffene Senior eine größere Menge Zucker trinken. Anschließend wird in regelmäßigen zeitlichen Abständen der Blutzuckerwert gemessen. Kann Körper den Zucker nicht bewältigen, ist die Verdachtsdiagnose Diabetes bestätigt.

Behandlung von Altersdiabetes

Die Behandlung von Diabetes kann die Krankheit eindämmen und Beschwerden lindern. Zugleich trägt sie dazu bei, die Lebensqualität des betroffenen Seniors zu verbessern oder zumindest zu erhalten.

Zu den Maßnahmen der Behandlung zählen unter anderem:

  • Eine regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte
  • Medikamente
  • Ggf. Insulinspritzen
  • Gesunde, ausgewogene Ernährung
  • Bewegung
  • Ggf. Gewichtsreduzierung

Zusammengefasst geht es neben den medizinischen Teilen vor allem um eine Anpassung des Lebensstils an die neuen Umstände. Dazu zählen in erster Linie eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung. Hierbei können auch verschiedene mobilitätsfördernde Maßnahmen ergriffen werden.

Im Rahmen dessen ist auch eine Reduzierung zuckerhaltiger Lebensmittel wichtig. Je weniger davon konsumiert werden, umso weniger Insulin muss dem Körper von außen zugeführt werden.

Optimal für die Ernährung bei Diabetes ist eine gut verdauliche und kaubare Mischkost. Wie die Ernährung genau aussehen sollte, kann mit spezialisierten Diabetes-Ernährungsberatern oder dem eigenen Hausarzt abgestimmt werden.

Ist Übergewicht der Auslöser der Alterdiabetes, sollte dieses reduziert werden. Dabei ist es gerade bei Senioren aber wichtig, nicht zu wenig essen, um Körper keine wichtigen Nährstoffe zu entziehen.

TIPP

Wird Diabetes Typ II richtig behandelt, kann die Krankheit eingedämmt oder sogar geheilt werden!

Zusätzlich Unterstützung bei der Behandlung und dem Leben mit Diabetes Typ II geben auch die Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die auch speziell für ältere Patienten ausgelegt sind.

Weitere Unterstützung kann zudem auch durch spezialisierte ambulante Pflegedienste erfolgen.

Risiken und Folgeerkrankungen

Wird die Altersdiabetes nicht behandelt oder liegt eine Unterbehandlung vor, drohen verschiedene Folgeerkrankungen und Risiken.

Das größte Risiko stellt dabei eine Unterzuckerung dar, zumal Anzeichen wie Zittern, Schwindel und Herzklopfen oft von Betroffenen auf das Alter geschoben werden. Außerdem lässt eine Unterzuckerung das Risiko für Unfälle und Stürze steigen und senkt die Gehirnleistung. Zudem stellt sie eine Gefahr für das Herz dar, da Unterzucker für den Körper Stress bedeutet und dieser den Blutdruck sowie den Puls steigen lässt.

Wird die Krankheit Diabetes über längere Zeit nicht behandelt, etwa, weil sie nicht rechtzeitig diagnostiziert wird, kann es zu Folgeschäden an Organen wie Herz, Nieren oder Augen kommen. So ist auch ein Verlust der Sehkraft möglich. Auch Schädigungen der Nervenbahnen sowie ein Herzinfarkt sind mögliche Folgen.

Zudem weist Diabetes Typ II viele Symptome auf, die auch auf eine mögliche Demenz hinweisen. Ist der Alterszucker die Ursache dieser Symptome, können diese aber durch eine richtige Blutzuckereinstellung behoben werden.


Diabetes rechtzeitig erkennen!

Wird Diabetes zu spät erkannt, kann dies im Fall einer Unterbehandlung schwerwiegende Auswirkungen auf den ganzen Körper haben. Daher sollte die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.

Bei Senioren ist die Krankheit in vielen Fällen nicht so einfach zu erkennen, da diese oft Jahre lang hohe Blutzuckerwerte haben. Zudem fallen die Symptome häufig nicht auf, sondern werden mit Alterserscheinungen verwechselt. So wird Diabetes bei vielen Senioren erst dann bemerkt, wenn sich die ersten Anzeichen von Folgeerkrankungen zeigen.

Daher sind regelmäßige Untersuchungen der Blutzuckerwerte beim Arzt wichtig.


Fazit

Die Erkrankung Diabetes mellitus kommt in verschiedenen Formen vor. Dabei sind Senioren besonders häufig von Diabetes Typ II – auch Altersdiabetes genannt – betroffen. Um die eigene Vitalität und Lebensqualität zu erhalten, sollte der Blutzucker regelmäßig überprüft werden, um die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie gefährlich ist alterszucker?

Auf Dauer werden durch Alterszucker die Blutgefäße geschädigt. Unbehandelt kann dies zu schweren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen führen. Früher wurde der Typ-2-Diabetes als "Alterszucker" bezeichnet, weil daran hauptsächlich Senioren erkrankten.

Wann spricht man von Altersdiabetes?

Typ-2-Diabetes, die häufigste Diabetesform, wurde früher häufig als "Altersdiabetes" oder "Erwachsenendiabetes" bezeichnet. Bei dieser Stoffwechselerkrankung sprechen die Körperzellen zunehmend schlechter auf das Hormon Insulin an, das den Zucker aus dem Blut ins Zellinnere schleusen soll.

Wie merkt man dass man alterszucker hat?

Typisch für den Altersdiabetes sind: Abgeschlagenheit und Müdigkeit. häufiger Harndrang - vor allem nachts. Durstgefühl.

Wie hoch darf der Blutzuckerwert bei älteren Menschen sein?

Blutzuckerziele im Alter individuell bestimmen Bei älteren Menschen mit Diabetes ohne sonstige größere Einschränkungen kann ein vergleichsweise streng eingestellter HbA1c-Wert von 7,0 bis 7,5 Prozent (53,0 bis 58,5 mmol/mol) sinnvoll sein sowie ein Nüchternblutzuckerwert zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l).

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