Warum schläft man viel wenn man krank ist

Wer krank ist, der sollte sich im Bett auskurieren. Ruhe tue dem Körper gut, Anstrengung sei schlecht. Wenig Bewegung, viel Schlaf. Das ist die Meinung vieler Ärzte und Patienten. Aber das ist wohl doch nicht so gut wie man bisher angenommen hat...


Wenn man krank ist und Rat beim Arzt sucht, bekommt man häufig Medikamente. Und immer wieder hört man Ärzte sagen: "Schonen Sie sich, schlafen Sie und kurieren Sie sich aus." Doch das hilft nur bei den wenigsten Krankheiten. Noch schlimmer: Es hat weitreichende Konsequenzen für den Organismus.

Ein Lebewesen ist ein lebender Organsimus, der sich ständig verändert und auf äußere wie innere Einflüsse ganz unterschiedlich reagiert. Werden wir krank, wirken wir auf unseren Körper ein, um möglichst schnell wieder gesund zu werden. Und da liegt auch schon der Haken: Ins Bett legen ist keine aktive Hilfe. Ein kaputtes technisches Gerät kann ich weglegen und später reparieren. An der Fehlfunktion wird sich in diesem Fall nichts mehr verändern.

Ganz anders bei Organismen: Sie reagieren sofort auf jede Art von Einflüssen. Werden wir krank, macht uns das schlapp, der Körper wehrt sich – wir husten, nießen oder bekommen Durchfall.

Auf den ersten Blick scheint es sinnvoll, dem Körper die nötige Ruhe zu geben, damit dieser sich besser auf die Heilung der Krankheit und die Bekämpfung der Viren konzentrieren kann. Doch durch das Zur-Ruhe-Legen schaffen wir den Erregern noch viel mehr Angriffsfläche. Und nicht nur das: Wir vernachlässigen den Körper und seine wichtigen Lebensfunktionen.

Wenn wir längere Zeit im Bett liegen, sinkt der Blutdruck, unsere Organe werden weniger durchblutet und der Sauerstoffgehalt in unseren Organen fällt. Die erfüllen dann nicht mehr ihre volle Funktion, ihre Leistungfähigkeit nimmt weiter ab. Der Kreislauf schwächelt, wir fühlen mehr und mehr "schlapp" und werden anfällig für weitere Krankheitserreger.

Doch das Liegen ohne Bewegung und Sport hat noch weitere Konsequenzen. Unsere Muskelmasse baut sich ab, wir schwächeln. Gerade ältere Patienten werden durch diese Rückbildung schneller zum Pflegefall.

Bewegung ist das A und O – auch in Krankheitszeiten

Sich während einer Krankheit zu schonen ist allerdings keinesfalls schlecht. Denn Überanstrengung hat ebenso negative Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf wie tagelanges Im-Bett-Liegen. In erster Linie ist es wichtig, dass die Bewegung schmerzfrei funktioniert. Helfen können dabei Schmerzmittel. Wichtig ist dann allerdings, den Körper trotzdem nicht stark zu belasten oder die Wunden sogar zu verschlimmern, weil man die Schmerzen nicht mehr so richtig wahrnimmt.

Grundsätzlich kann man sagen: Ruhe ist wichtig, aber Bewegung noch mehr. Auf keinen Fall sollte man sich im Krankheitsfall überanstrengen oder überfordern, aber es gibt nichts Besseres, als leichte, mäßige Bewegung oder ruhiger Sport. Wer dauerhaft schläft, bleibt andauernd müde und schlapp – nach dem Motto: es hilft dem Körper nicht nichts zu tun.

Wer krank ist, gehört ins Bett. Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt lassen sich schließlich nur dort richtig auskurieren. Oder etwa nicht? Schonung ist gesund, doch strikte Bettruhe ist es nicht. Je länger wir liegen, desto ausgeprägter und häufiger treten neben der Entspannung auch Nebenwirkungen auf.

Artikel Abschnitt: Was passiert im Körper, wenn wir tagelang liegen?

Was passiert im Körper, wenn wir tagelang liegen?

Werden unsere Muskeln nicht beansprucht, bauen sie sich ab. Liegen wir eine Woche lang nur im Bett verlieren wir rund 15 Prozent unserer Muskelmasse. Beinmuskeln sind vom Muskelschwund stärker betroffen als Armmuskeln. Diese schwinden erst, wenn wir über 60 Tage im Bett liegen. Durch den Muskelverlust fühlen wir uns schwächer, doch das ist nicht die einzige Folge. Der Muskelschwund trägt auch zu Blutansammlungen in den Venen bei und erhöht dadurch das Thromboserisiko.

Ebenfalls erhöht: unser Herzschlag. Nach ein bis zwei Wochen im Bett schlägt das Herz rund zehn Schläge pro Minute mehr. Nach mehr als zwei Wochen Bettruhe werden weniger rote Blutkörperchen als sonst produziert, weshalb sich der Sauerstofftransport durch den Körper verschlechtert. Zudem nimmt die Lungenkapazität ab: Atemnot kann die Folge sein.

Bei manchen Menschen kann eine wochenlange Bettruhe auch zum Knochenabbau führen. Das dabei abgebaute Kalzium wird mit dem Urin ausgeschieden. Langfristig kann dieser Prozess Nierensteine begünstigen.

Artikel Abschnitt: Für wen ist Bettruhe besonders riskant?

Für wen ist Bettruhe besonders riskant?

Alte Menschen sind vom Muskelschwund besonders stark betroffen. Für sie kann ein langer Klinikaufenthalt daher körperlich belastender sein als für jüngere Patienten.

Für Menschen ab 70 Jahren steigt zudem das Risiko einer Orthostatischen Intoleranz: Stehen die Betroffenen, leiden sie unter Herzrasen und können sich nicht mehr dauerhaft aufrecht halten.

Artikel Abschnitt: Wirkt sich Bettruhe immer negativ aus?

Wirkt sich Bettruhe immer negativ aus?

Wer krank ist, benötigt Schlaf und Erholung. Bei einigen Erkrankungen wie schweren Virusinfektionen, also beispielsweise bei einer echten Grippe, ist es durchaus sinnvoll, das Bett zu hüten. Auch bei großflächigen Verbrennungen, kann sich die Bettruhe positiv auf die Wundheilung auswirken.

Bettruhe ist nicht zwangsläufig schlecht und ihre Auswirkungen treffen nicht jeden gleich. Generell lässt sich aber sagen, dass es für den Körper einen großen Unterschied macht, ob wir einen Tag, drei Tage, eine Woche oder mehrere Wochen im Bett liegen. Je länger wir liegen, desto mehr baut der Körper ab.

Artikel Abschnitt: Was ist die Alternative zur strikten Bettruhe?

Was ist die Alternative zur strikten Bettruhe?

Aus Angst vor Muskel- oder gar Knochenschwund, sollte man nicht krank durch die Gegend joggen und sich erst recht nicht zur Arbeit quälen.

Leichte Bewegungen wie der Gang zum Kühlschrank oder der Weg zwischen Bett und Sofa sind hingegen sinnvoll. Wer sich selbst dazu zu krank fühlt, kann sich eine Zeit lang im Bett aufsetzen statt zu liegen.

Bei einem grippalen Infekt kann auch ein kurzer Spaziergang gut tun. Wer sich zwischendrin streckt und seinen Körper leicht dehnt, kann außerdem Rückenschmerzen, die durch das Liegen entstehen können, vorbeugen. Durch die leichten Bewegungen werden die negativen Effekte der Bettruhe deutlich reduziert oder treten gar nicht erst auf.

Autorin: Verena Mengel

Quellenangaben zum Artikel:

Unsere Quellen

  • Winkelman, Chris et al.: Bed Rest in Health and Critical Illness (AACN Advanced Critical Care, 2008)
  • Waddel, Gordon et al: Systematic reviews of bed rest and advice to stay active for acute low back pain (British Journal of General Practice, 1997) (PDF)
  • Mulavara, Ajitkumar et al: Physiological and Functional Alterations after Spaceflight and Bed Rest (Medicine & Science in Sports & Exercise, 2018)
  • Bisset, Isla et al.: The Effect of Bed Rest on Older People (Poster, 2017)
  • Dr. Wolfgang Bahles (Allgemeinmediziner)
  • Dr. Herbert Löllgen (Sportmediziner)

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#Krankheiten#Schlafen

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8 Kommentare

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Mol

5 Monate zuvor

Also irgendwelche Erkenntnisse wären da jetzt nicht dabei. Und auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen… Der Artikel ist komplett überflüssig und sowohl für Sie als Autor als auch für uns als Leser Zeitverschwendung.

0

Antworten

Jade89

2 Jahre zuvor

Was für ein dummer Artikel.. Hauptsache man hat geschrieben, nicht wahr? Danke für gar nichts!

-15

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Quarks

Editor

Antwort auf  Jade89

2 Jahre zuvor

Was für ein d***** Kommentar. Hauptsache mal was geschrieben, nicht wahr? Danke für gar nichts! 😉
Und jetzt mal Spaß beiseite. Wenn du konstruktive Kritik hast, lass sie uns hören, wir verbessern gerne, falls wir Fehler gemacht haben. Mit solch unkonstruktiven Aussagen können wir aber nichts anfangen.

17

Antworten

joe

3 Jahre zuvor

„hüten“ lässt sich verstehen als „sich in Acht nehmen vor“ oder diametral als „bewachen“, Frage 3
bitte ausbessern, wenngleich der Sinngehalt sich durch den sich anfügenden Satz heraus destillieren lässt

-13

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Ota

Antwort auf  joe

2 Jahre zuvor

Ein geläufiger Ausdruck ist „das Bett hüten“! Sollte bekannt sein, ebenso die eindeutige Bedeutung „im Bett bleiben“.
Wo ist das Problem? Mal abgesehen von mangelnden Sprachkenntnissen?

7

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Jörn Reineke

3 Jahre zuvor

Gut geschrieben 🙂👍

2

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Max Meier

3 Jahre zuvor

Was ist das für ein hirnloser Artikel? Nur um des schreibens Willen reihen Sie hier eine Episode an die Nächste.

Ist viel schlafen gut wenn man krank ist?

Wer krank ist, benötigt Schlaf und Erholung. Bei einigen Erkrankungen wie schweren Virusinfektionen, also beispielsweise bei einer echten Grippe, ist es durchaus sinnvoll, das Bett zu hüten. Auch bei großflächigen Verbrennungen, kann sich die Bettruhe positiv auf die Wundheilung auswirken.

Warum schläft man viel bei Erkältung?

Wer erkältet ist, gehört ins Bett: Dass Schlaf die Abwehrkräfte stärkt, zeigt auch eine aktuelle Studie. Schon drei Stunden Schlaf zu wenig reichen demnach aus, um das Immunsystem zu schwächen. Schlaf ist oft die beste Medizin, weiß nicht nur der Volksmund.

Soll man bei einer Erkältung im Bett bleiben?

„Wer erkältet ist, sollte unbedingt darauf achten, den Infekt vollständig auszukurieren. Bettruhe, Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden und die vom HNO-Arzt verschriebenen Medikamente unterstützen die Genesung“ , bekräftigt Dr. Walter. Auch eine Krankschreibung kann daher sinnvoll sein.

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