Warum gewinnt die gerontologie noch an bedeutung

© istockphoto, Shaun Lombard

Jeder von uns altert – mit jedem Tag jenseits des 30. Lebensjahres nehmen unsere körperlichen Reserven langsam ab, bis irgendwann der Zeitpunkt eintritt, in dem die Aufrechterhaltung aller Organfunktionen nicht mehr so einfach möglich ist: Erste Einschränkungen treten auf.

Was ist die Wissenschaft vom Altern?

In der Gerontologie, der Alternswissenschaft, wird über aktuelle Probleme alter Menschen geforscht. Die Gerontologie ist ein noch recht junger Wissenschaftszweig – der erste deutsche Lehrstuhl wurde erst 1986 in Heidelberg gegründet. Da viele Problemstellungen des Alterns von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden müssen, gehören zur Gerontologie unterschiedliche Fachrichtungen:

  • Am bekanntesten ist sicherlich die Geriatrie, die sich um Krankheiten im Alter kümmert.
  • Daneben gibt es die Gerontopsychologie und -psychiatrie, die psychische Erkrankungen im Alter erforscht und behandelt.
  • Zudem gibt es die soziale Gerontologie und Gerontosoziologie, die sich vorrangig um soziale und soziologische Aspekte bemühen.
  • Eine weitere Fachrichtung ist die Altenhilfe, die mit ihren Institutionen ganz pragmatisch ältere Menschen unterstützt.

Aber auch andere Disziplinen wie Demografie, Biogerontologie, Psychotherapie, Seniorenmanagement sind in den vier Bereichen "Experimentelle Gerontologie", "geriatrische Medizin", "sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie" und "soziale Gerontologie und Altenarbeit" vertreten, die an den Universitäten gelehrt werden.

Warum benötigen wir die Gerontologie?

Die Menschen in Deutschland und Europa werden immer älter und die Bevölkerungszahlen verändern sich dahingehend, dass es immer mehr ältere und immer weniger junge Menschen gibt. Dieser Umstand – also immer mehr alte Menschen, die noch dazu immer älter werden – wird doppeltes Altern genannt. Am schnellsten wächst die Gruppe der über 80-Jährigen – bis 2030 werden etwa 6 % der Bevölkerung älter als 80 Jahre sein.

Die Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppen stellt unsere Gesellschaft vor diverse Aufgaben:

  • Wie soll sich in Zukunft die Lebensarbeitszeit gestalten?
  • Wie sollen immer weniger arbeitende Menschen die Renten für immer mehr Rentner finanzieren?
  • Stellt die Zunahme einer Seniorenwirtschaft einen wachsenden Wirtschaftszweig dar?
  • Kann freiwilliges Engagement in Ehrenämtern eine Arbeitslosigkeit älterer Menschen auch in der Anerkennung ausgleichen?
  • Wie müssen Wohnungen, Ämter, Gegenstände des alltäglichen Lebens beschaffen sein, damit sie zu dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe passen?

Regelmäßige Altenberichte

Die Gerontologie versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden – das schlägt sich besonders in den sogenannten Altenberichten nieder, die in Deutschland seit 1992 pro Legislaturperiode von jeder Regierung vorgelegt werden müssen (zur Zeit wird der 5. Altenbericht bearbeitet).

In ihnen wird von unabhängigen Sachverständigen die aktuelle Lage der älteren Menschen dargestellt, die Regierung reagiert auf diese Darstellungen jeweils mit einer Stellungnahme oder konkreten Beschlüssen.

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Warum ist Gerontologie wichtig?

Gerontologie ist die Wissenschaft vom Altern und vom Alter. Der Bevölkerungsanteil der Senioren in Deutschland nimmt stetig zu und dieser Wandel der Altersstruktur fordert Experten, die die Ausgestaltung des Alterns in die Hand nehmen.

Was ist Gerontologie einfach erklärt?

Gerontologie heißt griech. „die Lehre vom Greis“. Sie stellt die Wissenschaft vom Alter und Altern dar und bildet somit den Grundstein für die Geriatrie, Gerontopsychiatrie und andere Bereiche.

Was beschreibt die Gerontologie?

Ziel der Gerontologie ist wissenschaftlich begründete Alterskunde. Sie beschäftigt sich mit der Beschreibung, Erklärung und Modifikation von körperlichen, psychischen, sozialen, historischen und kulturellen Aspekten des Alterns. Die Gerontologie hat die Aufgabe, aufzuklären und Wissen zu vermitteln.

Was bedeutet soziale Gerontologie?

Sie nimmt v. a. Fragen der sozialen Beziehungen im Alter, die gesellschaftliche Teilhabe älterer und alter Menschen sowie die Sicherung ihrer individuellen Bedürfnisse in den Blick. Selbstbestimmung und Autonomie sind dabei wichtige Wertorientierungen.

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