In welchem Alter wird am meisten geraucht?

Den höchsten Raucheranteil weisen die 25- bis 34-jährigen Männer (42%) und die 15- bis 34-jährigen Frauen auf (30%). Zwischen 1992 und 2017 ist der Anteil der rauchenden Personen bei den Männern von 37% auf 31% zurückgegangen, während er bei den Frauen stabil geblieben ist. Der Anteil der Personen, die mindestens 20 Zigaretten pro Tag rauchen, hat sich in diesem Zeitraum halbiert.

Die jüngste Studie über das Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter (HBSC) mit Schwerpunkt auf der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Jugendlichen zeigt, dass das Rauchen von Zigaretten insbesondere unter 15-Jährigen weiterhin erschreckend weit verbreitet ist. In dieser Altersgruppe geben 15% der Jugendlichen an, mindestens einmal in den letzten 30 Tagen eine Zigarette geraucht zu haben, und nahezu jeder dritte Jugendliche erwähnt, Rauchen bereits einmal ausprobiert zu haben (27% der Mädchen und 29% der Jungen).

Ergebnisse verdeutlichen bedenkliche Trends

Während insgesamt gesehen seit 2014 ein geringer, aber ermutigender Rückgang des Konsums von Zigaretten bei Jugendlichen zu verzeichnen war, zeigt der Bericht einige alarmierende Trends auf:

  • Sowohl der lebenslange als auch der gegenwärtige Konsum von Zigaretten nehmen mit dem Alter drastisch zu. Im Alter von 11 Jahren haben 5% der Jungen und 2% der Mädchen bereits einmal geraucht. Diese Zahlen steigen jedoch im Alter von 15 Jahren auf 29% der Jungen und 27% der Mädchen. Auch die Zahl der gegenwärtigen Zigarettenraucher steigt von 2% unter Jungen und 1% unter Mädchen im Alter von 11 Jahren auf jeweils 15% bei beiden Geschlechtern im Alter von 15 Jahren.
  • Insgesamt ist das Rauchen von Zigaretten unter Jungen und Mädchen aller Altersgruppen ähnlich verbreitet.

Rauchen unter Jugendlichen: Einstieg und gesundheitliche Auswirkungen

Das Jugendalter ist eine kritische Zeit, in der die mit dem Substanzmissbrauch verbundenen Risiken besonders hoch sind. Das Rauchverhalten hat seinen Ursprung meist im Jugendalter. Die meisten Raucher hatten im Alter von 18 Jahren bereits ihre erste Zigarette geraucht oder waren zu diesem Zeitpunkt bereits abhängig. Im Vergleich zu Erwachsenen sind bei jungen Menschen weniger Zigaretten und weniger Zeit erforderlich, um eine Nikotinabhängigkeit zu entwickeln.

Die Belastung von Kindern und Jugendlichen durch Nikotin kann langfristige, schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung ihres Gehirns haben. Darüber hinaus sind jugendliche Raucher durch Asthma und eine beeinträchtigte Lungenfunktion und beeinträchtigtes Lungenwachstum gefährdet. Ferner wird durch das Rauchen ihre körperliche Fitness sowohl im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit als auch ihre Ausdauer verringert.

Ein Aufruf zum Handeln

Es gibt Hinweise darauf, dass die Kombination aus Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und strengeren Handlungskonzepten zur Eindämmung des Tabakgebrauchs im Hinblick auf das Rauchverhalten von Jugendlichen in vielen Ländern und Gebieten Wirkung zu zeigen beginnt. Die Daten zeigen jedoch, dass das Rauchen von Zigaretten unter Jugendlichen nach wie vor weit verbreitet ist und weiterhin großer Handlungsbedarf besteht.

Das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO FCTC) hebt die Bedeutung von Strategien zur Verringerung der Nachfrage und des Angebots von Tabakprodukten hervor und bietet einen Rahmen für Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs auf nationaler, regionsweiter und internationaler Ebene. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass diese Maßnahmen Kinder vor dem Einstieg ins Rauchen und anderen tabakbedingten Schäden schützen. Durch Investitionen in die Gesundheit der jüngeren Generationen sollten die Mitgliedstaaten das Ziel einer vollständigen Umsetzung aller Maßnahmen verfolgen, die in den Anwendungsbereich des WHO FCTC fallen.

Wer bereits im Alter von 14 oder 15 Jahren mit dem Rauchen anfängt, dessen Lebenserwartung ist nicht nur etwa 10 Jahre geringer als die von Nicht-Rauchern, sondern wird möglicherweise sogar um mehr als 20 Jahre verkürzt. „Bislang galt, dass Raucher im Durchschnitt eine um 10 Jahre geringere Lebenserwartung haben - aber wie wir jetzt wissen, gilt das nur für diejenigen Raucher, die erst im Erwachsenenalter mit dem Zigarettenkonsum begonnen haben“, erklärt Prof. Stefan Andreas, Chefarzt an der Lungenfachklinik Immenhausen. Das ist eine der neuen Erkenntnisse über das Rauchen, die auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Lübeck vorgestellt wurden. „Trotzdem ist Rauchen für viele Jugendliche und sogar Kinder nichts Ungewöhnliches“, berichtet Prof. Tobias Welte, Direktor der Abteilung Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. „So rauchen in Deutschland bereits 10 Prozent der Kinder im Alter von 10 Jahren.“

Bleibende Gehirnveränderungen durch Nikotin

Je früher mit dem Rauchen begonnen wird und je mehr Zigaretten geraucht werden, umso eher im Leben entwickelt sich eine Entzündungsreaktion in der Lunge, die fatalerweise anfänglich kaum Beschwerden bereiten mag und so über viele Jahre unbemerkt dahin schwelt. „Ab einem bestimmten Punkt sind die Entzündungsprozesse in der Lunge dann aber nicht mehr umkehrbar“, warnt Welte. „Das war in früheren Zeiten, als die meisten ihre erste Zigarette frühestens mit 20 Jahren geraucht haben, erst im Alter ab 40 Jahren der Fall, kann aber heutzutage – je mehr „pack years“ (Zahl der Jahre, an denen durchschnittlich eine Zigarettenschachtel pro Tag geraucht wurde) sich angehäuft haben – dementsprechend dann auch schon in einem Alter ab 30 Jahren eintreten. Dann entwickelt sich eine so genannte COPD (Raucherlunge) mit immer stärker zunehmender Atemnot, Husten, Auswurf und weiteren Begleiterscheinungen wie erhöhter Infektanfälligkeit, Depressionen sowie systemischen Auswirkungen auf andere Körperorgane (wie z.B. Muskelabbau, Osteoporose etc.). Das Fortschreiten dieser chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, die im Volksmund verniedlichend auch Raucherhusten genannt wird, lässt sich dann nicht mehr aufhalten - selbst dann nicht, wenn man das Rauchen längst aufgegeben hat. Deshalb wäre es am besten, so bald wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören, bevor sich eine COPD entwickelt - spätestens aber mit 30-35 Jahren - und das Rauchen als eine Jugendsünde zu betrachten, die man endgültig hinter sich gelassen hat“, betont Welte.

In welchem Alter Rauchen die meisten?

Am höchsten war und ist der Raucheranteil unter den jungen Erwachsenen: Von den 18- bis 25-Jährigen rauchte Ende der 1990er Jahre etwa jeder Zweite, heute nur noch fast jeder Dritte. Dennoch ist unter jungen Erwachsenen der Raucheranteil am höchsten: Von den 25- bis 29-Jährigen rauchte im Jahr 2015 ein Drittel.

Welche Generation raucht am meisten?

Im Jahr 2021 lag er bei knapp 83 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 gab nur rund die Hälfte der befragten Jugendlichen (51,4 Prozent) in dieser Altersgruppe an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen ist die Raucherquote deutlich höher als bei den jüngeren Jugendlichen.

Wie viel Prozent der 16 Jährigen Rauchen?

Im Alter von 11 bis 17 Jahren rauchen bereits 12% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Die höchsten Raucheranteile unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden sich in den östlichen Bundesländern, denn dort rauchen jeweils mindestens 30% aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Wie alt wird ein starker Raucher?

Betrachteten die Wissenschaftler die verschiedenen riskanten Lebensstilfaktoren jeweils einzeln, so schlägt das Rauchen am stärksten zu Buche: Raucht ein Mann über zehn Zigaretten pro Tag, so verliert er ganze 9,4 Jahre an Lebenserwartung, eine Frau 7,3 Jahre.

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