Deutschland bereitet sich auf hoch yvonne vor

Deutschland steht eine Hitzewelle bevor - und schon am Mittwoch wird diese in vielen Gebieten deutlich spürbar. Vor allem im Westen können laut Deutschem Wetterdienst mancherorts 40 Grad erreicht werden. Am Donnerstag soll es dann sogar noch einmal heißer werden. Im Ruhrgebiet, Saarland und im Moseltal könnten Werte von bis zu 41 Grad erreicht werden. Dies könnte auch den Temperaturrekord aus dem Sommer 2015 brechen - damals wurden im bayerischen Kitzingen 40,3 Grad gemessen.

Eine Hitzewarnung galt nach DWD-Angaben für Mittwoch bereits in ganz Deutschland. Die Warnstufe 2 wird ausgerufen, wenn tagsüber extreme Wärmebelastung herrscht. Die sogenannte gefühlte Temperatur liegt dann über 38 Grad. Für die Wärmebelastung müssen neben der Lufttemperatur die Feuchtigkeit der Luft, der Wind und die Strahlung berücksichtigt werden.

Höchste Warnstufe in Sachsen-Anhalt

Auch die Waldbrandgefahr sei gestiegen. In vielen Regionen Deutschlands gilt die zweithöchste, in Teilen Sachsen-Anhalts bereits die höchste Warnstufe. Am Donnerstag gibt es in großen Teilen der Bundesrepublik eine sehr hohe Waldbrandgefahr.

Maßgeblich verantwortlich für die Hitze ist Hoch Yvonne, das für sonniges und zumeist wolkenloses Wetter sorgt und von Süden und Südwesten subtropische Luft nach Deutschland bringt. Erst am Freitag und Samstag sei ein leichter Temperaturrückgang in Sicht. Ab dem Wochenende werden dem Deutschen Wetterdienst nach dann auch die ersten Unwetter erwartet. Am Freitag könnte es in den Alpen und im Südschwarzwald zu Gewittern kommen. Am Samstag werden dann in Süd-, West- und Mitteldeutschland Gewitter mit teils heftigem Starkregen und Hagel erwartet.

Wetter : Knackt Völklingen den Hitzerekord?

Hoch Yvonne sorgt auch im Saarland für heiße Temperaturen: Samina Bellack (li.) und Alena Hüpfmann freuen sich über die Abkühlung. Foto: Bonenberger/B&K Foto: B&K/Bonenberger/

Die neue Hitzewelle ist da — und zwar mit voller Wucht. Im Saarland könnte es drei Tage am Stück Temperaturen um die 40 Grad geben. Dazu rechnet der Deutsche Wetterdienst mit tropischen Nächten.

Das Hoch Yvonne könnte dafür sorgen, dass das Saarland in die Wetter-Geschichtsbücher eingeht – unter dem Stichwort „Hitzerekord in Deutschland“. Dieser liegt bisher bei 40,3 Grad und wurde 2015 im bayerischen Kitzingen erzielt. Nun ist er aufgrund der aktuellen Hitzewelle, für die Yvonne maßgeblich verantwortlich ist, in Gefahr.

Im Saarland stieg das Thermometer am Dienstag bereits auf bis zu 36 Grad an. Für die meisten hieß das wieder: Schwitzen, trinken, duschen, lüften. Und es geht erstmal so weiter. Yvonne sorgt auch heute und in den kommenden Tagen für sonniges Wetter und bringt heiße Luft aus der Sahara ins Land.

Am Mittwoch könnten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) an der Saar Temperaturen von 40 Grad erreicht werden, in Völklingen sogar knapp 41. Vorausgesetzt, die Modellrechnungen treffen ein. Auch am Donnerstag sind zwischen 40 und 41 Grad im Saarland möglich. Mit weniger als 40 Grad rechnet der DWD erst am Freitag, wobei es dann mit voraussichtlich rund 39 Grad nur geringfügig kühler wird.

Betroffen seien vor allem die Flussniederungen, sagt Wetterdienst-Experte Andreas Friedrich. Er gibt allerdings zu bedenken, dass die Treffergenauigkeit bei plus/minus ein bis zwei Grad liegt. Heißt: Ob Völklingen in dieser Woche tatsächlich in die Geschichtsbücher eingeht, ist offen. Rekordwerte könnte es auch im Ruhrgebiet und im Moseltal geben.

Andreas Friedrich spricht von einer „Hitzewelle, wie wir sie noch nicht hatten“. Nach den bisherigen Berechnungen des DWD sind im Saarland vier Tropennächte hintereinander möglich. Das bedeutet: Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen. In den Nächten auf Donnerstag und Freitag könnten die Tiefsttemperaturen sogar bei 23 oder 24 Grad liegen. Eine Abkühlung wäre erst in der Nacht auf Sonntag drin – mit Werten zwischen 17 und 19 Grad.

Einige Behörden im Saarland haben bereits auf die Wetterlage reagiert und schließen diese Woche früher, so etwa das Rathaus in St. Ingbert. In Saarbrücken werden am Donnerstag einige Bürgerämter ihre Öffnungszeiten vorverlegen. Darüber hinaus hat die Landeshauptstadt Saarbrücken jetzt wegen Brandgefahr das Grillen verboten. Das Verbot gilt auf öffentlichen Grillflächen in den Grünanlagen entlang der Saar sowie in den Grillhütten im Stadtwald. Sobald sich die Gefahr durch längere Regenfälle verringert habe, dürfe wieder gegrillt werden. Und die Stadt rät: „Besonderes Augenmerk sollte außerdem auf der umsichtigen Entsorgung von Glasflaschen und Zigarettenkippen liegen, die – achtlos weggeworfen – häufig die Ursache für Brände sind.“

Das saarländische Umweltministerium empfiehlt unterdessen einen „bewussten Umgang mit unserem Trinkwasser“, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums heißt. Zwar gebe es bei der Grundwasserversorgung im Saarland aktuell keine Engpässe, dennoch sollte auf „vermeidbare Nutzung“ verzichtet werden. Weiter heißt es: „Wir haben derzeit extremes Niedrigwasser in unseren Fließgewässern, aber aktuell noch keine uns bekannte daraus resultierenden Probleme.“

Die Brauereien und Mineralwasser-Produzenten in der Region haben sich schon rechtzeitig auf die Hitzewelle vorbereitet. In einigen Betrieben wurden in den vergangenen Wochen sogar Sonderschichten gefahren. Mit Engpässen in der Getränkeversorgung sei vorerst noch nicht zu rechnen, hieß es. Das kann sich jedoch in der kommenden Woche ändern. Grund hierfür sind jedoch weder mangelnde Vorräte oder Personalmangel, sondern der Umstand, dass viele Käufer sich Zeit damit lassen, Leergut zurückzubringen, was dringend in den Abfüllanlagen gebraucht wird.

Diana Smyrnova erfrischte sich am Dienstag auf dem Saarbrücker Landwehrplatz an der Brunnenanlage. Foto: BeckerBredel

Diese Woche könnten an der Saar nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Temperaturen von fast 41 Grad erreicht werden. Foto: istock/istock, Illu: Robby Lorenz

Der Deutsche Wetterdienst rechnet künftig mit noch mehr Hitzewellen. Laut Andreas Friedrich verschieben sich in den nächsten 30 bis 50 Jahren die Klimazonen – dann werden auch im Saarland solche Sommer zur Normalität, wie sie es heute in Norditalien gibt.

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