Das perfekte geheimnis ist die kinosensation des jahres

„Das perfekte Geheimnis“ ist ein Remake des italienischen Publikumshits „Perfect Strangers“ aus dem Jahr 2016. Die Filme ähneln sich zwar sehr stark, manche Szenen sogar fast Wort für Wort, aber das Ende der beiden Versionen ist komplett anders.

Achtung: Spoiler für „Das perfekte Geheimnis“!

Am Ende von „Das perfekte Geheimnis“ sind (fast) alle Geheimnisse, Lügen, dunklen Seiten und Betrügereien der sieben Protagonisten ans Licht gekommen: Der Lehrer Pepe (Florian David Fitz) ist schwul. Leo (Elyas M'Barek) und Carlotta (Karoline Herfurth) sind unglücklich mit ihrem Elternzeit-Arbeits-Arrangement und er ist mit einer Spielplatz-Bekanntschaft fremdgegangen.

Simon (Frederick Lau) hat Bianca (Jella Haase) betrogen und sogar eine Affäre mit der eine Brustvergrößerung anstrebenden Psychotherapeutin Eva (Jessica Schwarz) gehabt. Dabei ist Eva die Ehefrau von Simons gutem Freund Rocco (Wotan Wilke Möhring), der heimlich eine Psychotherapie angefangen hat, obwohl er gegenüber seiner Frau immer behauptet, solche Therapien seien Unsinn.

Happy End für den deutschen Markt

Aber „Das perfekte Geheimnis“ endet trotz all dieser Enthüllungen nicht auf einer düsteren oder tragischen Note. Stattdessen hat Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin („Türkisch für Anfänger“, „Fack ju Göhte“-Trilogie) noch eine Reihe von mehr oder weniger glücklichen Enden angehängt, in denen sich die allermeisten Probleme dann doch noch wieder zum Guten wenden:

Leo und Carlotta bleiben zusammen und tauschen wieder in die traditionellen Geschlechterrollen, weshalb sie wieder mit den Kindern auf den Spielplatz geht und dort Leos Affäre eine kathartische Abfuhr erteilt. Und Pepe verzeiht seinen Kumpels, obwohl sich vor allem Simon zwischendurch als homophober Idiot entpuppt hat, nachdem sie zu dritt einen schwulenfeindlichen Vater von einem von Pepes Schülern krankenhausreif geschlagen haben.

Nun könnte man sagen, dass das halt so ist in Komödien. Die haben halt meist ein Rundum-Happy-End. Aber in diesem Fall führt Dagtekin mit dem Finale den satirischen Kern des Stoffes regelrecht ad absurdum – ganz im Gegensatz übrigens zum italienischen Original „Perfect Strangers“ oder dem auf Netflix abrufbaren französischen Remake „Le Jeu - Nichts zu verbergen“, die beide mit einer wunderbar entlarvenden, schön bösen Schlusspointe enden.

So anders ist das Ende im Original

In „Perfect Strangers“ und „Nichts zu verbergen“ stellt sich nämlich am Schluss heraus, dass das Spiel mit den Handys überhaupt nie stattgefunden hat, sondern nach dem ersten Vorschlag sofort von den anderen abgelehnt wurde. Die sieben „Freunde“ haben also nie wirklich ihre Handys auf den Tisch gepackt und alle eingehenden Nachrichten vorgelesen und Anrufe auf Lautsprecher geschaltet. Stattdessen bleiben nach diesem Zurückspringen in der Handlung alle Lügen weiter im Verborgenen.

Die während der vorherigen 90 Minuten für das Publikum enthüllten Geheimnisse sind aber trotzdem wahr, was in den nächsten Szenen nach dem Twist (in der französischen Version verlässt ein Paar streitend die Wohnung und als es unten an der Haustür ankommt, ist es plötzlich so, als hätte das Spiel nie stattgefunden, was womöglich auch etwas mit der speziellen Mondkonstellation an dem Abend zu tun hat) auch sofort deutlich wird: Es werden wieder heimlich Nacktfotos verschickt und die Kollegin beim Taxidienst ist tatsächlich schwanger.

Damit weiß der Zuschauer plötzlich mehr über die Figuren als sie selbst. Während in der Runde plötzlich alles wieder „gut“ ist, weiß das Publikum, dass da gerade auch ein paar ziemliche Unsympathen den Abend miteinander verbracht haben, die wahrscheinlich überhaupt nur miteinander befreundet sein können, weil sie die Geheimnisse der anderen nicht kennen.

Überhaupt eine interessante Idee: Könnte man mit jemandem befreundet sein, wenn man tatsächlich alles über ihn und seine Gedanken weiß? In „Das perfekte Geheimnis“ gibt es dank des hinzugefügten Happy Ends eine eindeutige, aber wenig überzeugende Antwort: Ja, überhaupt kein Problem! Die früheren Verfilmungen fordern ihr Publikum da doch eine ganze Ecke mehr heraus.

„Das perfekte Geheimnis“ läuft seit dem 31. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.

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FSK ab 12 freigegeben

Drei Frauen (Karoline Herfurth, Jella Haase, Jessica Schwarz) und vier Männer (Elyas M'Barek, Florian David Fitz, Frederick Lau, Wotan Wilke Möhring): Jeder hat ein Handy, das macht insgesamt sieben Mobiltelefone. Als die Freunde eines Abends zum Essen zusammenkommen, kommt ihnen plötzlich eine Idee. Sie spielen ein Spiel: Jeder legt sein Handy in die Mitte des Tisches und ganz egal, wer nun welche Bilder oder Nachrichten geschickt bekommt, und seien sie noch so kurz - alles muss mit den anderen geteilt werden. Telefonate sind nur über den Lautsprecher erlaubt. Doch was als kurzweiliger Zeitvertreib beginnt, der ein bisschen Spannung in den Abend bringen soll, führt schon bald zu einigen peinlichen und angespannten Situationen voller Überraschungen. Und schon bald droht nicht nur die Stimmung zu kippen, auch die langjährigen Beziehungen stehen durch die Aufdeckung von brisanten Lügen und Geheimnissen auf dem Spiel...

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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion

Obwohl die Komödie „Perfect Strangers“ erst drei Jahre alt ist, wurden in dieser relativ kurzen Zeit bereits elf (!) internationale Remakes von dem italienischen Publikumshit produziert. Nach Griechenland, Spanien, der Türkei, Frankreich (unter dem Titel „Nichts zu verbergen“ auf Netflix), Mexiko, Südkorea, Ungarn, China, Russland und Polen ist mit „Das perfekte Geheimnis“ von „Türkisch für Anfänger“-Mastermind Bora Dagtekin nun also Deutschland an der Reihe. Ein weltweiter Siegeszug, der nicht wirklich überrascht, denn ... ... die Prämisse, dass wir unsere tiefsten Geheimnisse zwar nicht unseren Freunden, sehr wohl aber unseren Mobiltelefonen anvertrauen, trifft schließlich auf so ziemlich jeden Menschen auf diesem Planeten zu. Da muss nur wenig am Skript geändert werden, um den Stoff an den jeweiligen Kulturkreis anzupassen. Außer in Deutschland natürlich, denn hiesige Komödien-Zuscha

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Ich kann die Filmstarts Kritik leider nicht teilen. Durften den Film gestern in Zürich sehen und haben dieses Jahr bei keinem soviel gelacht - einfach top! :)

Tja - die Geister werden sich dran scheiden. Einige Gags sind richtig gut, teils auch ironisch und bissig. Aber in der Mehrzahl der Szenen basiert der Witz vor allem darauf, dass für alle Figuren lesbar oder sogar laut ausgesprochen wird, was als persönliche Nachricht gemeint war ("Wollen wir ficken?"). Ich fand es arg bemüht und konstruiert - ich räume aber ein, dass es Menschen in den Nachbarkinosesseln gab, die vor Lachen kaum an sich ...
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"Das Perfekte Geheimnis" von Bora Dagtekin hat mich positiv überrascht. Ich hätte gedacht, dass bereits im Trailer alles verraten und die besten Gags verbraten wurden (das reimt sich, Juhu) - aber ich lag falsch. Tatsächlich gibt es doch noch ein paar Überraschungen und der Film ist richtig lustig. Das Schauspielerensemble harmoniert wunderbar miteinander, die Dialoge sind witzig und es gibt auch anrührende Momente. Fazit: Für eine ...
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Einer der seltenen Fälle die ich nicht objektiv schauen konnte. Ich habe im Vorfeld Kommentare vernommen daß ein lieber Bekannter von mir geradezu persönlich beleidigt und verletzt durch diesen Film, daher sah ich mir diverse Besprechungen und Kommentare dazu an – inklusive Spoiler. Das führte dazu daß ich von Anfang an auf ablehnende Weise an den Film ran gegangen bin. Fairerweise muß ich sagen daß der Rahmen trotzdem stimmt: der Film ...
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Produktionsland Deutschland

Verleiher Constantin Film Verleih

Produktionsjahr 2019

Filmtyp Spielfilm

Wissenswertes -

Budget -

Sprachen Deutsch

Produktions-Format -

Farb-Format Farbe

Tonformat -

Seitenverhältnis -

Visa-Nummer -

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Hat das perfekte Geheimnis ein Happy End?

Während seine Freunde ihm hinterhertollen, lacht er und es wird fröhliche, fast schon siegreiche, Musik eingespielt. Der Film zeigt durch seine Happy End-Dynamik, dass es kein Betrug, sondern lediglich Das perfekte Geheimnis ist.

In welcher Stadt spielt das perfekte Geheimnis?

Als Dreh- und Spielort von Das perfekte Geheimnis fungierte die Holbeinstraße in München.

Wie endet das perfekte Geheimnis?

Das Ende von „Das perfekte Geheimnis“ Die Gruppe löst sich schnell auf: Bianca und Simon trennen sich, weil Simon seine Kollegin schwängerte und Nachwuchs kommt. Das Drogenproblem von Carlotta und der Fehltritt von Leo regeln sich, dass beide in die klassische Rollenverteilung zurückkehren.

Wird es das perfekte Geheimnis auf Netflix geben?

Du willst Das perfekte Geheimnis online schauen? Hier findest du in der Übersicht, auf welchen Video-Plattformen Das perfekte Geheimnis derzeit legal im Stream oder zum Download verfügbar ist – von Netflix über Amazon Prime Video und WOW bis iTunes.

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