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Untersuchung der LMU Diese Schnelltests sind noch am zuverlässigsten

23.02.2022, 11:29 Uhr

Besser nicht drauf verlassen.

(Foto: Zacharie Scheurer/dpa/Symbolbild)

Dass viele Schnelltests eine Infektion mit der Omikron-Variante nicht zuverlässig anzeigen, hat sich herumgesprochen. Forscher der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität haben sich deshalb neun handelsüblichen Antigen-Schnelltests hinsichtlich ihrer Verlässlichkeit genauer angeschaut. Mit bescheidenem Ergebnis.

Eine Möglichkeit, die Ausbreitung des Coronavirus zu kontrollieren, sind Schnelltests. Voraussetzung dafür, dass die Sache einen Mehrwert hat, ist allerdings, dass der Test auch etwas taugt und kein falsches Ergebnis anzeigt. Doch zuverlässige Antigen-Schnelltests sind zum Nachweis für die Omikron-Variante Mangelware, wie Forscher um den Virologen Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) festgestellt haben.

Zwar bietet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Liste von Antigen-Tests zum direkten Erregernachweis des Coronavirus Sars-CoV-2 an. Die große Mehrzahl der Produkte kann demnach eine hohe Viruslast zuverlässig feststellen. Das gilt aber vor allem für die Delta-Variante.

Neun Tests, 1666 Corona-Fälle

Die Wissenschaftler der LMU haben sich dagegen angesehen, wie gut neun gängige Antigen-Schnelltests die Omikron-Variante erkennen. Sie untersuchten dazu zwischen Ende Oktober 2021 bis zur dritten Januarwoche 2022 1666 Corona-Fälle, die mittels PCR und Sequenzierung charakterisiert worden waren, davon 101 Omikron- und 65 Delta-Infektionen. Keppler berichtet, die Auswertungen aus seinem Institut hätten ergeben, dass sieben von neun sehr häufig verwendeten Schnelltests eine Omikron-Infektion deutlich schlechter nachweisen als eine Delta-Infektion.

Die untersuchten Produkte waren:

  • Test 1: Fujifilm COVID-19 Ag Test (Fujifilm Cooperation)
  • Test 2: Novel Coronavirus 2019-nCoV Antigen Test (Colloidal gold) (Beijing Hotgen Biotech Co., Ltd.)
  • Test 3: NanoRepro SARS-CoV-2 Antigen Schnelltest (Viromed) (NanoRepro AG)
  • Test 4: Clinitest Rapid COVID-19 Antigen Test (Healgen Scientific LLC)
  • Test 5: Lyher Novel Coronavirus (COVID-19) Antigen Test Kit (Colloidal Gold) (Hangzhou Laihe Biotech Co., Ltd.)
  • Test 6: COVID-19 Ag BSS self-test (Biosynex Swiss SA)
  • Test 7: Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card (Xiamen Boson Biotech Co., Ltd.)
  • Test 8: Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card (MP Biomedicals Germany GmbH)
  • Test 9: Medicovid-AG SARS-CoV-2 Antigen Rapid Test Card-nasal (Xiamen Boson Biotech Co., Ltd.)

Ergebnis: Nur zwei der Tests haben laut LMU bei höherer Viruslast Ergebnisse in einem vernünftigen Rahmen gezeigt. So zeigten Test 8 und 9 eine Sensitivität von 51,49 beziehungsweise 57,43 bei Omikron auf. Dabei gilt die Sensitivität als wichtige Voraussetzung für die Zuverlässigkeit der Tests. Diese gibt an, inwiefern das Coronavirus zuverlässig nachgewiesen werden kann.

Liste des Paul-Ehrlich-Instituts gefordert

Selbst bei sehr hoher Omikron-Viruslast (mit einem Ct-Wert kleiner 25) schlugen die Schnelltests in der Breite bei nur 31 bis rund 78 Prozent der Abstrichproben an. Bei mittlerer Viruslast (mit Ct-Werten zwischen 25 und 30) lag die Quote bei Omikron-Infektionen nur bei 0 bis gut 8 Prozent. Delta-Infektionen erkannten bei sehr hoher Viruslast fast alle Tests zu mehr als 70 Prozent. Bei mittlerer Viruslast lag die Trefferquote aber auch nur noch bei 0 bis 28 Prozent. Demnach musste, um eine 95-prozentige Nachweiswahrscheinlichkeit zu erreichen, bei manchen untersuchten Tests die Viruslast in einem Abstrich bei Omikron bis zu 100 Mal so hoch sein wie bei Delta. Zumindest habe es aber keine falsch positiven Test-Ergebnisse gegeben, so Keppler. Untersucht wurden dazu 115 Abstriche, bei denen ein negativer PCR-Test vorlag.

Der Wissenschaftler fordert, dass die Untauglichkeit vieler Tests klar kommuniziert werden und eine Liste mit brauchbaren Produkten veröffentlicht werden muss. Die LMU rät deshalb vor allem in Innenräumen zum Tragen von Masken, Abstandhalten und häufigem Lüften. Die offizielle Liste für geeignete Corona-Schnelltests, die auch bei Omikron ein verlässliches Ergebnis anzeigen, wird derzeit noch vom Paul-Ehrlich-Institut vorbereitet. Das Bundesgesundheitsministerium hatte sie bereits am 9. Januar angekündigt.

Quelle: ntv.de, awi

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