Booster impfung wie lange kein sport

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Erstellt: 06.01.2022, 08:06 Uhr

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Ärzte raten, nach der Corona-Impfung vorerst mit Sport zu pausieren. Doch wie lange sollten Geimpfte nach dem Booster auf Joggen, Fitnessstudio und Co. verzichten?

Hamm - Die Corona-Impfung mitsamt Booster (Auffrischungsimpfung) soll Geimpfte bei einer Infektion mit dem Coronavirus vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen. Hin und wieder können bei einer Corona-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Damit sich diese Effekte nicht verschlimmern und keine weiteren Folgen auftreten, raten Ärzte den Geimpften, zunächst kein Sport zu treiben. Anderenfalls drohen ernsthafte Konsequenzen.

Land Deutschland
Hauptstadt Berlin
Einwohner 83.129.285

Sport nach Corona-Impfung kann gefährlich werden: Herzmuskelentzündung nach Booster möglich

Dass man sich nach einer Impfung grundsätzlich schonen sollte, ist kein Geheimnis. Auch bei dem Corona-Booster ist das nicht anders. Sonst laufen Geimpfte Gefahr, dass sich kleinere Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, leichtes Fieber, Mattigkeit oder Kopf- und Gliederschmerzen verschlimmern. Deshalb empfehlen Ärzte eine kurze Sport-Pause.

Insbesondere jüngere Männer (unter 30) sollten den Ratschlag der Ärzte ernst nehmen. Denn nach einer Corona-Impfung kann bei dieser Personengruppe eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) auftreten. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Erkrankung ist extrem gering, doch sie steigt, wenn Geimpfte sich gegen die angeordnete Sport-Pause auflehnen und trotzdem zu früh joggen gehen oder sich beim Kraftsport belasten.

Dass Moderna nur noch an Männer über 30 verimpft wird, hängt im Übrigen mit eben jener Gefahr einer Herzmuskelentzündung zusammen. Wer unter 30 ist, wird inzwischen nur noch mit Biontech gegen Corona geimpft und geboostert. Doch auch bei Biontech bestehen Risiken - wenn auch sehr geringe. Sport unmittelbar nach dem Piks ist daher keine gute Idee.

Sport nach Corona-Impfung: Wie lange Sie nach dem Booster pausieren sollten

Doch wie lange sollten Geimpfte keinen Sport treiben? Tatsächlich hängt das sehr stark vom Individuum ab. Wer stärkere Nebenwirkungen von seiner Corona-Booster-Impfung davonträgt, sollte sich in jedem Fall auch länger schonen. „Grundsätzlich ist es ja so, dass, wenn ich eine Impfung habe und möchte, dass mein Körper da vernünftig drauf reagiert, dann würde ich besondere Belastungen für den Körper vermeiden“, betonte der Vorsitzende des Bremer Hausärzteverbandes, Hans-Michael Mühlenfeld, beim Bayerischen Rundfunk.

Sport nach der Corona-Impfung: Wie lange Sie nach dem Booster pausieren sollten. © dpa

„Nach einem bis zwei Tagen sollten Betroffene ihrem Sport wieder wie gewohnt nachgehen können“, so Mühlenfeld. Joggen und ähnliche sportliche Aktivitäten können im Zweifel schon eher wieder problemlos angegangen werden. Bevor es an den Kraftsport geht, sollten Geimpfte überprüfen, wie sehr der Impfarm mit potenziellen Belastungen überfordert wäre. Eine pauschale Empfehlung, wann Geimpfte nach der Corona-Impfung wieder Sport treiben können, gibt es also nicht.

Sport nach Corona-Impfung: Nach Booster lieber einen Tag länger pausieren

Dennoch gilt: Insbesondere Erkältungs- und Ermüdungserscheinungen nach dem Piks, sollten ernst genommen werden. In solchen Fällen sollten die Geimpften mit Hang zum Sport ihrem Körper lieber noch eine Pause gönnen und auf Joggen, Kraftsport oder Ähnliches verzichten. Das gilt auch für den Genuss rauer Alkoholmengen nach der Corona-Impfung.

Im Zweifel solle man sich nach der Corona-Impfung lieber noch einen Tag mehr ausruhen. „Bei der Lunge merken Sie, wenn etwas nicht stimmt. Sie husten oder haben Atemnot. Das Herz spüren Sie nicht“, erklärt Prof. Martin Halle, Direktor der Präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie der Technischen Universität München, mit Blick auf voreilige junge Menschen. „Gerade bei Jüngeren, auch bei Sportlern, ist das eine große Gefahr. Sie spüren nicht, dass das Herz ein Problem hat und trainieren einfach weiter“, so Halle. Eine Herzmuskelentzündungkönne im schlimmsten Fall daraus resultieren.

Wer Kraftsport betreibt, sollte sich nicht nur an die Empfehlungen von Ärzten halten, sondern auch an die neuen Corona-Regeln. Die besagen etwa, dass in den Fitnessstudios in NRW jetzt neben der Immunisierung in negativer Test erforderlich ist, um die Angebote nutzen zu können.

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