Angestellte lehrer und beamte hamburg gleiches gehalt

Lehrer:in gilt für viele Menschen als attraktiver und krisensicherer Beruf. Zumindest verbeamtete Lehrer:innen sind quasi unkündbar. Außerdem ist die Berufsgruppe aufgrund des Lehrermangels in Deutschland gefragt wie selten zuvor. Eine Karriere als Lehrer:in ist auch für viele Seiteneinsteiger:innen mit Studienabschluss möglich. Doch obwohl viele Benefits des Berufs wie überdurchschnittlich viel Urlaub und Verbeamtung verlockend klingen, wie sieht es eigentlich mit dem Verdienst aus? Wir haben uns genauer angesehen, welches Gehalt Lehrer:innen verdienen.

Gehalt oder Besoldung – was ist der Unterschied?

Die unterschiedlichen Bezeichnungen für das Einkommen von Lehrer:innen ergeben sich durch die unterschiedlichen Beschäftigungsarten. Ein großer Teil der Lehrkräfte ist verbeamtet. Beamt:innen erhalten kein Gehalt, sondern eine Besoldung, da sie rein rechtlich nicht für die Arbeit bezahlt, sondern für die Wahrnehmung eines Amtes alimentiert werden. Im Sprachgebrauch wird jedoch häufig die Besoldung als Gehalt bezeichnet. Auch in diesem Artikel verwenden wir an einigen Stellen den Begriff Gehalt, wenn wir vom Einkommen verbeamteter Lehrer:innen sprechen.

Wie hoch ist das Durchschnittsgehalt von Lehrer:innen?

Der Verdienst der meisten als Lehrer:in Beschäftigten in Deutschland liegt im kununu Gehaltscheck zwischen 33.100 und 42.020 Euro*. Als Topverdiener:in können Lehrer:innen ein Jahresgehalt von bis zu 77.800 Euro* brutto erreichen. Das Durchschnittsgehalt für Lehrer:innen in Deutschland über alle Verdienstklassen hinweg beträgt laut kununu Nutzer:innen, die als Lehrer:in arbeiten, 49.100 Euro*.

Diese Zahlen zeigen: Die Höhe des Verdienstes kann sehr unterschiedlich sein. Sie wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, die wir im Folgenden weiter ausführen:

  • das Bundesland der Beschäftigung
  • die Beschäftigungsart
  • die Besoldungsgruppe
  • der jeweils geltende Tarifvertrag
  • die Schulform
  • die Berufserfahrung & das Karrierelevel

In welchem Bundesland verdienen Lehrer:innen am meisten?

Bildung ist in Deutschland Ländersache und damit auch die Vergütung der Lehrkräfte. Wie in vielen anderen Berufen gibt es Bundesländer, in denen die Einkommen durchschnittlich besser sind als in anderen. Lange Zeit galt, dass man nur in dem Bundesland als Lehrer:in arbeiten konnte, in welchem man das Lehramtsstudium abgeschlossen hatte. Mittlerweile ist der Wechsel in andere Bundesländer etwas einfacher. Die Kultusministerkonferenz hat in einem Beschluss aus dem Jahr 2001 die Grundsätze des Lehrertauschverfahrens definiert, das es Lehrkräften erleichtern soll, aus persönlichen Gründen in ein anderes Bundesland zu wechseln. Dennoch macht es Sinn, sich gut zu überlegen, in welchem Bundesland man sich für das Lehramtsstudium einschreibt.

In diesen Bundesländern verdienst du als Lehrer:in am meisten:

Mehr dazu auf unserer Gehaltsseite für Lehrer:innen im kununu Gehaltscheck.

Unterscheidet sich das Gehalt von privat angestellten oder verbeamteten Lehrer:innen?

In Deutschland gab es im Schuljahr 2020/21 knapp 800.000 Lehrer:innen, etwa ein Viertel davon ist nicht verbeamtet, sondern privatrechtlich angestellt. Die Zahl der verbeamteten Lehrer:innen variiert stark von Bundesland zu Bundesland. In der alten Bundesrepublik waren Lehrer:innen generell verbeamtet. Mit der Wiedervereinigung hat sich das geändert. In der DDR gab es keinen Beamtenstatus für Lehrer. Vor allem in den neuen Bundesländern ist die Zahl der verbeamteten Lehrer daher gering, aber auch viele alte Bundesländer setzen verstärkt auf privatrechtlich angestellte Lehrer:innen.

Der Beschäftigungsstatus hat eine nicht unerhebliche Auswirkung auf die Höhe der Bezahlung: Im Durchschnitt verdienen verbeamtete Lehrkräfte circa 500 Euro mehr im Monat als solche, die nicht verbeamtet sind. Wer verbeamtet ist, hat nicht nur einen höheren Verdienst, sondern auch einen Job auf Lebenszeit und weniger Abgaben. Darüber hinaus gibt es Zuschüsse bei Heirat, für Kinder und zur privaten Krankenversicherung. Mit dem Alter beziehungsweise der Berufserfahrung steigt automatisch die Bezahlung. Wer verbeamtet werden möchte, muss sich einer Untersuchung beim Amtsarzt unterziehen: Hohes Übergewicht, chronische Krankheiten oder ein zu hohes Lebensalter gelten als Ausschlusskriterien. Die einzelnen Bundesländer legen die Voraussetzungen für eine Verbeamtung selbst fest.

Tipp: Die Verbeamtung von Lehrer:innen ist Ländersache. Wenn du auf eine verbeamtete Lehrer:innen-Stelle spekulierst, solltest du dich zunächst informieren, in welchem Bundesland die Chancen auf eine Verbeamtung gut stehen. Berlin beispielsweise stellt nur private Lehrer:innen ein, in Bayern hingegen sind die meisten Lehrer:innen verbeamtet.

In welcher Besoldungsgruppe verdiene ich als Lehrer:in wieviel?

Für verbeamtete Lehrer:innen bestimmt die jeweilige Besoldungsgruppe die Höhe des Verdienstes. Die Höhe der Bezahlung innerhalb einer Besoldungsgruppe wird von den jeweiligen Bundesländern definiert. Generell gilt: je höher die Besoldungsgruppe, desto höher die Besoldung (A 9 bis A 13 gehören zum Gehobenen Dienst, A 13 bis A 16 gehören zum Höheren Dienst und erhalten die höchste Besoldungsstufe). In welcher Besoldungsgruppe welche Lehrer:innen einsteigen, entnimmst du der Besoldungstabelle für Lehrer:innen:

Die angegebenen Jahresgehälter sind Durchschnittsgehälter über alle Bundesländer hinweg.

Wie viel verdienen privatrechtlich angestellte Lehrer:innen?

Nicht verbeamtete Lehrer:innen werden nach dem Tarifvertrag der Bundesländer (TV-L) bezahlt. Mit der Ausnahme von Hessen ist im Tarifvertrag die Höhe der Gehälter für privat angestellte Lehrer:innen festgelegt. Allerdings gibt es in den Bundesländern teilweise unterschiedliche Schulformen, weshalb es zu unterschiedlichen Eingruppierungen und daher auch Gehältern kommen kann. In Baden-Württemberg, Bayern und Hessen werden die drei alten Schulformen Haupt- und Realschule sowie Gymnasium nach wie vor parallel geführt. In vielen anderen Bundesländern gibt es statt Haupt- und Realschulen Gesamtschulen oder Stadtteilschulen, in denen Schüler:innen der unterschiedlichen Zweige gemeinsam unterrichtet werden. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Lehrer:innen wird etwa alle zwei Jahre verhandelt.

Grundschule oder Gymnasium - welche:r Lehrer:in verdient am meisten?

Aus der Besoldungstabelle lässt sich bereits ablesen, dass auch die Schulform eine grundlegende Rolle für die Höhe eines Lehrer:innen-Gehalts spielt. Als Grundschullehrer:in ist man in der Besoldungsgruppe A12, Gymnasiallehrer hingegen in der Besoldungsgruppe A13. Demnach ist das Gehalt einer:eines Grundschullehrer:in niedriger als das Gehalt von Lehrer:innen an einem Gymnasium. Trotz abgeschlossenem Studium, Referendariat und zweiten Staatsexamen erhalten Grundschullehrer:innen eine schlechtere Bezahlung als Lehrer:innen in der Besoldungsgruppe A13. Beamt:innen der Besoldungsgruppe A12 erhalten durchschnittlich 4.847 Euro brutto im Monat. In der Besoldungsgruppe A13 sind es rund 500 Euro mehr.

Die Besoldungsgruppen und die damit einhergehenden Einkommensunterschiede beziehen sich zwar auf verbeamtete Lehrer:innen, geben jedoch auch einen Anhaltspunkt für Lehrer:innen, die nach Tarifvertrag bezahlt werden.

Hat die Berufserfahrung & das Karrierelevel Einfluss auf das Gehalt eines:einer Lehrer:in?

Wie in vielen anderen Berufen steigt mit zunehmender Berufserfahrung auch das Einkommen von Lehrer:innen, unabhängig davon, ob man verbeamtet ist oder nicht. Laut kununu Gehaltscheck liegen in Deutschland die Einstiegsgehälter für Lehrer:innen mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung zwischen 33.100 und 42.020 Euro*. Topverdiener:innen mit einem monatlichen Bruttogehalt von bis zu 77.700 Euro* haben meist mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

Besonders gut sind die Gehaltsaussichten als Oberstudiendirektor:in beziehungsweise Schulleiter:in einer Gesamtschule oder eines Gymnasiums. Sie gehören der Besoldungsgruppe A16 an und sind mit ca. 7.347 Euro brutto im Monat die Top-Verdiener:innen in der Berufsgruppe.

Lehrer:innen-Gehalt: FAQs

Du möchtest noch mehr wissen zum Verdienst als Lehrer:in? Wir beantworten die häufigsten Fragen.

Brutto-Netto-Vergleich: Was bleibt vom Gehalt als Lehrer:in übrig?

Wie viel dir als Lehrer:in von deinem Brutto-Einkommen übrig bleibt, hängt vor allem davon ab, ob du verbeamtet bist oder nicht. Generell lässt sich sagen, dass Beamte mehr Netto vom Brutto erhalten als Lehrer:innen im öffentlichen Dienst. Durch Sonderzahlungen wie Familienzuschlag und Stellenzulagen erhöht sich das Grundgehalt von Beamten. Auch die steuerlichen Abzüge werden anders verrechnet.

AbzügeVerbeamtete:r Lehrer:inLehrer:in im öffentlichen Dienst
Krankenversicherung Keine Abzüge (Als Beamte:r musst du dich jedoch privat krankenversichern) Abzüge
Pflegeversicherung Keine Abzüge (Als Beamte:r musst du dich jedoch privat pflegeversichern.) Abzüge
Rentenversicherung Keine Abzüge (Für Beamte entfällt die Pflicht zur Rentenversicherung.) Abzüge
Arbeitslosenversicherung Keine Abzüge (Für Beamte entfällt die Pflicht zur Arbeitslosenversicherung.) Abzüge
Lohn- und Einkommenssteuer Abzüge (Die lohn- und einkommenssteuerlichen Abzüge werden bei Beamten allerdings anders berechnet als bei Angestellten.) Abzüge
Kirchensteuer Abzüge (Falls man einer Konfession zugehört) Abzüge (Falls man einer Konfession zugehört)

Macht das Fach einen Unterschied beim Lehrer:innen Gehalt?

Nein, zumindest wenn der:die Lehrer:in an einer öffentlichen Schule unterrichtet. Die Höhe der Bezahlung hängt von den oben beschriebenen Faktoren ab. Welche Fächer ein:e Lehrer:in unterrichtet, spielt dabei keine Rolle. Das Gehalt eines:r Deutschlehrer:in ist also das gleiche wie das eines:r Mathe-, Musik- oder Sportlehrer:in.

Wie viel verdient man als Quereinsteiger:in im Lehrberuf?

Die genauen Voraussetzungen für einen Quereinstieg als Lehrer:in werden von den Bundesländern festgelegt. Die meisten Bundesländer akzeptieren Lehrkräfte ohne lehramtsbezogenen Abschluss, da die Nachfrage nach Lehrer:innen sehr hoch ist. Zudem können Seiteneinsteiger:innen mit ihrer Erfahrung das Schulleben und die Ausbildung der Schüler:innen bereichern. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium. Darüber hinaus müssen Quereinsteiger:innen ein zweijähriges Referendariat absolvieren und mit einer Prüfung abschließen.

Finanziell macht ein Quereinstieg als Lehrer:in vor allem dann Sinn, wenn du Aussichten auf einen Beamtenstatus hast. Bei der Besoldung als verbeamtete:r Lehrer:in wird nämlich auch das Alter beziehungsweise die Berufserfahrung berücksichtigt. Als Quereinsteiger:in ohne Beamtenstatus werden Lehrkräfte in vielen Fällen schlechter bezahlt als Lehrer:innen mit abgeschlossenem Lehramtsstudium.

Wie hoch ist das Gehalt von Referendar:innen?

Jede:r angehende Lehrer:in muss ein Referendariat abschließen, bevor es richtig losgeht mit dem Berufsleben. Das Referendariat wird häufig auch als „zweite Phase“ oder „Vorbereitungsdienst“ bezeichnet. Es dauert in den meisten Bundesländern 18 Monate, unter bestimmten Voraussetzungen sind Verkürzungen möglich. Referendar:innen unterrichten selbstständig an Schulen und besuchen zusätzlich Seminare als Teil der Ausbildung. Das Referendariat endet mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung, dem zweiten Staatsexamen. Da das Referendariat Teil der Ausbildung ist, fällt das Gehalt recht niedrig aus. Es variiert je nach Schulform (Grundschule, Realschule, Mittelschule, Gymnasium etc.) und Bundesland und beträgt ca. 1.100 bis 1.300 Euro brutto pro Monat.

Wie viel verdienen Lehrer:innen in Teilzeit?

Das hängt davon ab, wie viele Stunden in Teilzeit gearbeitet werden. Generell wird die Bezahlung in Teilzeit proportional zur Bezahlung reduziert. Wenn du also beispielsweise deine Arbeitszeit von 100 Prozent auf 50 Prozent reduzierst, reduziert sich auch dein Gehalt entsprechend um die Hälfte.

Beim Thema Teilzeit gibt es Unterschiede zwischen verbeamteten Lehrer:innen und solchen, die nach Tarifvertrag bezahlt werden. Tarifbeschäftigte können generell jede Stundenzahl in Teilzeit beantragen, Beamt:innen unterliegen hier strengeren Restriktionen. Wer als Lehrer:in in Teilzeit arbeiten möchte, muss dies beantragen.

Aufgepasst: Auch die Versorgungsansprüche reduzieren sich entsprechend. In Teilzeit verbrachte Dienstzeit wird nur im Verhältnis zur regelmäßigen Arbeitszeit angerechnet und verringert dadurch die ruhegehaltfähige Dienstzeit. Niedrigere Pensionsansprüche sind die Folge.

* Alle Angaben mit Stand 16. August 2022. Wir aktualisieren den Artikel regelmäßig mit den neusten Daten, es kann jedoch zu Abweichungen zu den Daten auf den verlinkten Gehaltsseiten kommen. Die Gehaltsbänder des kununu Gehaltschecks werden laufend aktualisiert. Sie bieten daher stets aktuelle Informationen zu Gehältern von Lehrer:innen.

letztes Update: 16. August 2022

Warum verdienen verbeamtete Lehrer mehr als Angestellte?

Rund 800.000 Lehrer gibt es in Deutschland, 200.000 sind keine Beamten, sondern Angestellte. Verbeamtet bedeutet: einen Job auf Lebenszeit, weniger Abgaben, Zuschüsse bei Heirat, Nachwuchs und zur privaten Krankenversicherung. Angestellt bedeutet: weniger Sicherheit, weniger Geld.

Was verdient ein angestellter Lehrer in Hamburg?

Einstiegsgehälter angestellte und verbeamtete Lehrer in der Sekundarstufe 2021.

Wer verdient mehr Beamte oder Angestellte?

Ein Angestellter verdient im Durchschnitt rund 37.900 Euro im Jahr brutto, ein Beamter kommt laut statistischem Bundesamt auf rund 48.000 Euro. Diese Lücke ist erklärbar: Der Anteil von Hochschulabsolventen ist bei Beamten höher als bei Angestellten, sie verdienen dementsprechend mehr.

Werden alle Lehrer gleich bezahlt?

„A13 für alle“: Hamburg stellt Lehrkräfte aller Schulformen finanziell gleich. HAMBURG. In Hamburg ist im vergangenen Jahr ein Gesetzentwurf zur Verbesserung der Besoldung von Grundschul- und Mittelstufen-Lehrkräften auf den Weg gebracht und jetzt in der Bürgerschaft beschlossen worden.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte