Ab wann darf man die pille nehmen

Egal, ob du zum ersten Mal mit der Pille verhütest oder nach längerer Zeit wieder damit anfängst: Wir sagen dir, ab wann sie verlässlich wirkt und vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt. Entscheidend für die Wirkung der Pille ist der Tag in deinem Zyklus, an dem du mit der Einnahme beginnst.

Die hormonelle Verhütung gilt als die sicherste Methode, um eine unerwünschte Schwangerschaft zu verhindern. Die Pille zählt dabei nach dem Hormonimplantat mit dem niedrigsten Pearl-Index als besonders zuverlässig. Um Anwendungsfehler zu vermeiden, ist eine genaue Einnahme des Verhütungsmittels aber besonders wichtig. Deshalb ist es gut, genau zu wissen, ab wann die Pille wirkt.

Ab wann wirkt die Pille? Der Zeitpunkt im Zyklus zählt!

Wenn du mit der Einnahme der Pille beginnst, ist der Zeitpunkt in deinem Zyklus entscheidend. Denn ab dem ersten Zyklustag beginnt dein Körper, sich hormonell auf eine mögliche Befruchtung und Schwangerschaft einzustellen. Damit die Pille sicher wirken kann, muss sie eingenommen werden, bevor dieser Prozess beginnt.

Bin ich vor einer Schwangerschaft ab der allerersten Pille geschützt?

Wenn du die erste Pille am ersten Zyklustag, also am ersten Tag deiner Regelblutung, einnimmst, dann besteht der Verhütungsschutz auch sofort ab diesem Tag. Das heißt, du bist ab der allerersten Pille geschützt, wenn du sie ab dann täglich regelmäßig einnimmst. Wenn du dir nicht sicher bist, wann dein nächster Zyklus beginnt, kann dir eine gute Zyklusapp helfen, schon etwas vorauszuplanen. Wir stellen die beliebtesten Zyklus- und Schwangerschafts-Apps hier vor.

Wann wirkt die Pille nicht ab der ersten Einnahme?

Beginnst du mit der Pilleneinnahme am zweiten Zyklustag oder später, ist nicht gewährleistet, dass ihr Verhütungssschutz diesem Zyklus schon wirkt. Der Grund: Mit dem Beginn jedes Zyklus fängt auch der Prozess der Eireifung an, der zum Eisprung führt. Die in der Pille und in der Minipille enthaltenen Hormone unterbinden dies. Startest du mit deiner Pilleneinnahme jedoch verspätet, könnte die Eireifung bereits begonnen haben. Dann wird die Pille erst ab dem nächsten Zyklus verlässlich wirken.

Wenn du mehr über die Wirkungsweise der Pille erfahren möchtest, findest du auch hier bei uns weitere Informationen:

Lesetipp

Die wichtigsten Informationen zum beliebtesten Verhütungsmittel: Die Pille

Renate Oetjens

Wann kann die Pille nicht richtig wirken?

Falls du es versäumt hast, mit der Pilleneinnahme rechtzeitig zu beginnen, dann solltest du vorerst zusätzlich verhüten, beispielsweise mit Kondomen. Das gilt auch, wenn du aus anderen Gründen unsicher bist, ob die Pille in deinem aktuellen Zyklus wirklich wirkt, zum Beispiel, wenn du

  • die Einnahme einmal oder mehrmals vergessen hast. Danach solltest du die Pille dennoch normal weiter einnehmen, um deinen Zyklus nicht durcheinanderzubringen.
  • Durchfall hattest oder dich übergeben musstest: Möglicherweise hat die Pille deinen Körper wieder verlassen, bevor sie ihre Wirkung entfalten konnte.
  • Medikamente eingenommen hast, die die Wirkung der Pille beeinträchtigen können. Dies sind vor allem bestimmte Antibiotika, aber auch einige Mittel gegen Migräne, Depressionen, Diabetes und Epilepsie können den Verhütungsschutz beeinträchtigen.

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Die Pille (Antibabypille, Ovulationshemmer) ist in Deutschland das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel, 38 % der Frauen im Alter zwischen 14 und 44 Jahren benutzen es. Obwohl es verschiedene Pillensorten gibt, werden sie meist nur als die „Pille" bezeichnet. Jede „Pille" besteht aus einer Kombination der künstlich hergestellten Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. Eine Ausnahme ist die Minipille, die ausschließlich Gestagen enthält. Durch die regelmäßige Hormoneinnahme wird dem Körper eine Hormonsituation wie nach dem Eisprung vorgetäuscht und dieser so verhindert. Als Verhütungsmittel ist die „Pille" sehr sicher. Geeignet für alle, insbesondere junge Frauen mit unregelmäßigem Zyklus und regelmäßigem Geschlechtsverkehr. Häufig wird die „Pille" aber auch aus medizinischen Gründen verschrieben, z. B. bei hormonell bedingten Hautproblemen wie einigen Aknearten, beim Prämenstruellen Syndrom, bei Zyklusstörungen und Störungen der Monatsblutung. Anderseits gibt es auch Ausschlusskriterien, bei denen von der „Pille" abzuraten ist. Die „Pille" wirkt ab dem ersten Einnahmetag und schützt auch während der einwöchigen Pillenpause.

Durchführung. Bevor der Frauenarzt die „Pille" verschreibt, wird er die Frau gynäkologisch untersuchen, sie nach ihrem Zyklus befragen und die eventuell bei ihr vorhandenen Risikofaktoren bzw. Ausschlusskriterien besprechen. Ziel dabei ist, das für die Frau verträglichste Präparat herauszufinden. Spricht nichts gegen die Einnahme der „Pille", verordnet der Frauenarzt in der Regel zunächst ein Präparat für drei Monate und danach größere Packungen für jeweils sechs Monate. Auch wenn die Frau gesund ist, muss sich der Körper erst an die „Pille" gewöhnen. Manche Beschwerden, wie leichte Kopfschmerzen oder Zwischenblutungen, sind in den ersten Monaten durchaus normal. Kommt es zu unangenehmeren Begleiterscheinungen, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden.

Bei Mädchen unter 14 Jahren benötigt der Frauenarzt zum Verschreiben der „Pille" das schriftliche Einverständnis eines Elternteils, zwischen 14 und 16 Jahren wird er abwägen, ob er die „Pille" ohne Einverständnis verschreibt. Ab 16 braucht man keine Einverständniserklärung mehr.

Wichtig ist, die „Pille" immer etwa zur gleichen Zeit, z. B. abends vor dem Einschlafen einzunehmen. Eine vergessene „Pille" kann normalerweise innerhalb von 12 Stunden problemlos nachgeholt werden, bei mehr als 12 Stunden schützt sie nicht mehr zuverlässig, und bis zur nächsten Monatsblutung muss zusätzlich verhütet werden (z. B. mit Kondomen). Um Zwischenblutungen zu vermeiden, sollte die Packung auch bei einer vergessenen „Pille" zu Ende eingenommen werden. Nach der letzten Pilleneinnahme folgt eine Woche, während der die Frau ihre Monatsblutung (Abbruchblutung) bekommt. Danach beginnt man mit einer neuen Packung, auf die nach 21 Tagen die nächste Unterbrechung folgt. Die „Pille" lässt sich auch zur Vorverlegung oder und Verschiebung der Menstruation nutzen.

Die verschiedenen Präparate – es gibt über 100 – lassen sich in Gruppen einteilen:

  • Einstufige Einphasenpräparate enthalten in jeder Tablette die Hormone Östrogen und Gestagen, deren Dosierung während des Zyklus gleich bleibt (z. B. Diane 35®, Belara®, Valette®).
  • Ziel von mehrstufigen Einphasenpräparaten ist, die Hormondosis dem natürlichen Zyklus anzupassen; dies sind heute die gängigsten Präparate. Vor allem solche mit einem – im Vergleich zu Vorläuferpräparaten – niedriger dosierten und gut verträglichen Östrogenanteil von nur ~ 20 µg (0,02 mg), von manchen Herstellern auch Mikropillen genannt, werden heute von den Frauenärzten empfohlen. Bei zweistufigen Einphasenpräparaten ist die Gestagendosis in der ersten Zyklushälfte niedriger und in der zweiten etwas höher (z. B. Sequilar®). Bei dreistufigen Einphasenpräparaten variiert die Östrogen-Hormondosis in drei Stufen (z. B. Triquilar®).
  • Zweiphasenpräparate enthalten in der ersten Zyklushälfte nur Östrogen und in der zweiten zusätzlich Gestagen (z. B. Ovanon®, Oviol®).

Die dreifach verhütende Wirkung der „Pille" umfasst die Hemmung der Geschlechtshormonausschüttung, wodurch die Eizelle nicht reift und es nicht zum Eisprung kommt. Zum zweiten verfestigt die „Pille" den Schleimpfropfen im Gebärmutterhals und die Spermien können nicht in die Gebärmutter eindringen. Und schließlich baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend auf, so dass sich ein eventuell trotzdem befruchtetes Ei nicht einnisten kann.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

In der Praxis unterscheidet der Arzt weiter östrogenbetonte Pillen (z. B. Oviol®) von gestagenbetonten (z. B. Marvelon®). Diese Unterscheidung ist vor allem bei auftretenden Nebenwirkungen wichtig: Können diese vornehmlich der Östrogen- oder der Gestagenkomponente des Pillenpräparats zugeordnet werden, gelingt oft eine Besserung der Beschwerden, indem auf ein Präparat mit anderer Hormonbetonung gewechselt wird.

Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von 0,5 gehört die „Pille" zu den sichersten Verhütungsmitteln. Aber auch hier gibt es Ausnahmefälle: Bei Erbrechen oder Durchfall schützt die „Pille" nicht mehr ausreichend und es muss zusätzlich verhütet werden.

Ausschlusskriterien (Kontraindikationen). Bei vielen Vorerkrankungen birgt die Einnahme der „Pille" wesentlich größere Risiken. Besonders drohen schwere Erkrankungen durch Gefäßverschlüsse, also Thrombosen, Embolien und sogar Schlaganfälle. Deshalb sollte von der „Pille" Abstand nehmen, wer:

  • Raucher und über 35 ist
  • Stark übergewichtig ist (Body Mass Index über 30)
  • Bluthochdruck hat (> 160/95 mmHg)
  • Schon eine tiefe Beinvenenthrombose, Embolie, Schlaganfall oder Herzinfarkt hatte
  • Typ-1- oder fortgeschrittener Typ-2-Diabetiker ist
  • Eine Lebererkrankung oder einen östrogenabhängigen Tumor hat.

Risiken bei langjähriger Kontrazeption. Abgesehen von der Gefahr, eine Thrombose oder Embolie zu entwickeln, birgt die langjährige Einnahme oraler hormoneller Verhütungsmittel keine Gesundheitsrisiken. Auch für ein erhöhtes Krebsrisiko konnte eine seit 1968 in England laufende Studie keine Anhaltspunkte finden. Weder wiesen die Forscher ein größeres Brustkrebsrisiko nach, noch fanden sie einen Zusammenhang zwischen der Einnahme oraler Kontrazeptiva und der Entstehung von Karzinomen der Lunge, des Magen-Darm-Trakts, der Schilddrüse oder der Haut. Für Krebsarten wie Eierstock- und Endometriumkarzinome erkannten sie sogar schützende Effekte. Lediglich Frauen, die mit dem humanen Papillom-Virus infiziert waren und mehr als fünf Jahre die Pille eingenommen hatten, wiesen ein dreifach erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs auf. Dabei ist aber bisher unklar, ob es sich um einen ursächlichen oder fördernden Effekt handelt.

Viele Frauen haben das Gefühl, dass sie durch die „Pille“ zunehmen. Wissenschaftlich ist dies jedoch nicht bewiesen. Manche Frauen berichten sogar von einer Gewichtsabnahme während der Pilleneinnahme.

Wechselwirkung mit Medikamenten. Die Hormone der „Pille" werden in der Leber abgebaut – wie viele andere Medikamente auch. Einige Medikamente wie z. B. Antiepileptika, Psychopharmaka und einige länger eingenommene Antibiotika kurbeln den Leberstoffwechsel an, so dass die „Pille" schneller als normal abgebaut wird und ihre Wirkung damit nachlässt. Unregelmäßige Schmierblutungen können ein Zeichen für die herabgesetzte Wirkung sein.

Viele Pillenhersteller weisen auch daraufhin, dass die gleichzeitige Einnahme von Johanniskrautpräparaten die Wirkung der „Pille" vermindern kann. Studienergebnisse ergaben jedoch, dass diese Wirkminderung nur unwesentlich ist.

Absetzen der „Pille". Wird die „Pille" abgesetzt, besteht ab sofort kein Verhütungsschutz mehr. Frauen reagieren sehr unterschiedlich auf das Absetzen der „Pille". Bei manchen erfolgt der nächste Eisprung unmittelbar danach, bei vielen Frauen bleibt er aber für einige Monate aus, was bei bestehendem Kinderwunsch häufig Ängste auslöst, obwohl die „Pille" nach allem, was internationale Studien ergeben haben, die Fruchtbarkeit nach Absetzen nicht beeinträchtigt. Ein häufiges Absetzen und Wiederanfangen der „Pille" sollte trotzdem vermieden werden, denn Pillenpausen setzen den Organismus wegen der hormonellen „Wechselbäder" einem sinnlosen Stress aus.

In Deutschland ist die „Pille" verschreibungspflichtig: Gegen Rezept sind verschiedene Pillenpräparate in allen Apotheken erhältlich. Bei Frauen unter 18 Jahren übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten, Frauen zwischen 18 und 20 zahlen nur die Rezeptgebühr. Ab 20 müssen die Kosten selbst getragen werden – außer bei Verordnung aus medizinischen Gründen (z. B. gegen Akne) – dann zahlt in der Regel die Kasse.

Ist es schlimm mit 14 die Pille zu nehmen?

Zwischen 14 und 16 Jahren muss der Arzt oder die Ärztin entscheiden, ob er/sie dir die Pille oder andere Verhütungsmitteln verschreiben kann, ohne dass deine Eltern davon erfahren, über 16 ist das normalerweise kein Problem.

In welchem Alter sollte man die Pille nehmen?

Ab welchem Alter können Frauen mit der Einnahme der Pille anfangen? Besteht die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft, können sich junge Frauen ab dem 14. Lebensjahr die Antibabypille von ihrem Frauenarzt verschreiben lassen.

Wie viel kostet die Baby Pille?

Die Kosten für eine 28-tägige Anwendung der Antibabypille bewegen sich in einer Spanne von knapp 4 Euro bis über 20 Euro.

Kann man einfach so mit der Pille anfangen?

Wann muss ich mit der Pille anfangen? Wenn Sie im vorangegangenen Monat keine hormo- nellen Verhütungsmittel (eine andere Pille, den Vaginalring, das Verhütungspflaster oder die 3- Monats-Spritze) benutzt haben, nehmen Sie die erste Pille am ersten Tag der Regelblutung. Dann besteht sofort Verhütungsschutz.

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